Im Februar ist der Wechsel nach Krasnodar geplatzt, mittlerweile nimmt sogar Fenerbahce Abstand vom Süper-Lig-Torschützenkönig. Aaron Boupendzas Zukunftsfrage ist weiter ungeklärt, was auch die Frage aufdrängt: Hat sich der Stürmer verzockt?

Mit vielem dürften sie bei Hatayspor gerechnet haben, aber wohl nicht, dass Stand jetzt Aaron Boupendza am ersten Spieltag der neuen Saison gegen Kasımpaşa im eigenen Kader steht. Der Torschützenkönig der vergangenen Süper-Lig-Saison war bereits im Winter schon so gut wie weg, im Frühjahr gab es dann unterschiedliche Anfragen aus dem In- wie Ausland, im Sommer nun ist es ruhig geworden um den gabunischen Angreifer.

Mitte Februar als sich Hatayspor vor allem dank der Tore von Boupendza in Richtung Europapokal-Pokalplätze bewegte, schien ein Transfer in diesem Sommer zum FK Krasnodar nach Russland bereits perfekt. Hatay und die Russen einigten sich über die Konditionen: 8,5 Millionen Euro an Ablöse sollten fließen, dazu eine 20 prozentige Weiterverkaufsgebühr verankert werden. Erst unmittelbar vor dem Abschluss des Geschäfts grätschte Boupendza selbst dazwischen und verhinderte so den Rekord-Deal für Hatay – öffentlich kommuniziert, weil er gerne beim Emporkömmling aus dem Süden der Türkei bleiben möchte, in Wahrheit aber weil er sich mit Krasnodar nicht über sein zukünftiges Gehalt einigen konnte. Rund fünf Monate und keinem einzigen konkreten Angebot seitdem mehr folgend, drängt sich die Frage auf: Hat sich Boupendza verzockt?

Keine Interessenten mehr: Auch Fenerbahçe ist wohl raus

Nachdem im Saisonverlauf vor allem konkretes Interesse einiger Premier-League-Klubs (darunter Leicester, West Ham, Wolverhampton, Southampton und Newcastle) bestanden haben soll, wurde Boupendza zuletzt nur noch mit Fenerbahçe in Verbindung gebracht. Mit der Ankunft von Neu-Trainer Vitor Pereira scheint aber auch diese Fährte mittlerweile erkaltet. Der Portugiese sucht für sein "Kanarienvögel"-System einen anderen Stürmertyp. Nicht nur für Boupendza selbst ist die gegenwärtige Situation unbefriedigend, auch Hatayspor dürfte allmählich ungeduldig werden. Ein neuer Rekordverkauf war schließlich fest eingeplant. Was, wenn Boupendza bleibt und sich in der kommenden Spielzeit als One-Season-Wonder entpuppt? Dann dürfte man den verpassten 8,5 Millionen aus Krasnodar umso mehr nachtrauern!

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