Die ganz große Revolution ist zwar ausgeblieben, einige Überraschungen gibt es allerdings doch in Stefan Kuntz erstem Türkei-Kader. Vor dem wegweisenden Spiel gegen Norwegen setzt der neue Trainer auf einige Neulinge und Rückkehrer, lässt dabei allerdings altgediente Kräfte außen vor.

Das beginnt bereits zwischen den Pfosten, wobei die entscheidende Frage hier sein dürfte, wen der neue Coach zu seiner Nummer eins macht. Uğurcan Çakır und Altay Bayındır machen sich beide Hoffnungen, wobei der Trabzon-Kapitän auch weiterhin die Nase leicht vorne haben könnte. Die Nummer drei ist allerdings nicht länger Mert Günok, sondern Sinan Bolat, der mittlerweile bei KAA Gent unter Vertrag steht und zuletzt 2019 gegen Usbekistan das türkische Trikot trug.

Gleich zwei Rückkehrer gibt es auch in der Verteidigung, wo Kuntz mit Serdar Aziz und Caner Erkin doch für eine kleine Überraschung sorgt. Zwar war klar gewesen, dass es hier insbesondere in der Innenverteidigung ein neues Gesicht geben würde, da Söyüncü und Kabak gesperrt aussetzen müssen, doch Aziz war unter Şenol Güneş komplett außen vor gewesen. Erkin hatte zwar ein kurzes Comeback gefeiert, war dann allerdings wieder aussortiert worden. Zuletzt hatte Mert Müldür links verteidigt und Rıdvan Yılmaz als Vertreter bereit gestanden. De ehemalige Platzhalter Umut Meraş spielt bei Beşiktaş noch keine große Rolle und wurde nicht berufen.

Yılmaz bleibt dabei

Die mangelnden Einsatzzeiten dürften auch der Grund sein, warum Okay Yokuşlu dieses Mal nicht dabei ist. Unter Güneş gesetzt, ist er bei Celta Vigo nur Bankdrücker und kommt in dieser Saison bisher lediglich auf ein paar Minütchen. Auch Salih Uçan ist überraschend nicht dabei. Dafür könnten zwei andere Akteure ihr Debüt feiern: Berkan Kutlu wartet noch auf seinen ersten Einsatz, Berat Özdemir wurde sogar zum ersten Mal berufen.

Im Sturm wurde die größte Frage nun beantwortet: Kapitän Burak Yılmaz bleibt an Bord. Nicht mit dabei sind hingegen Enes Ünal und etwas unerwartet Halil Dervişoğlu. Stattdessen hat es erstmals Serdar Dursun ins Aufgebot geschafft. Der Mittelstürmer war trotz überragender Werte in der Zweiten Bundesliga grundsätzlich von Güneş ignoriert worden. Unter Kuntz könnte er nun seine ersten Minuten bekommen, wobei Yılmaz weiterhin erste Wahl bleiben dürfte.

Gute Nachrichten aus türkischer Sicht gibt es von Gegner Norwegen. Sowohl Erling Haaland, als auch Alexander Sørloth werden im vielleicht vorentscheidenden Spiel am Freitag wohl nicht dabei sein können. Für die Türkei und ihren neuen Trainer zählt im Atatürk Olimpiyat Stadı nur ein Sieg, um zumindest den zweiten Platz in der Gruppe G wieder zu erobern.

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