Türke, (ehemaliger) Nationalspieler, erfahrener Innenverteidiger und ablösefrei: Es gibt eine Menge Vereine in der Süper Lig, die wohl über Ömer Toprak nachdenken dürften. Für den gebürtigen Ravensburger wäre ein Engagement die erste Station in seinem Heimatland.
Nach hervorragenden Jahren in Freiburg und Leverkusen sowie einem eher semi-erfolgreichen Abschnitt in Dortmund war es zuletzt vergleichsweise ruhig um den 32-Jährigen geworden. Zu Unrecht! Der 27-fache Nationalspieler backte beim SV Werder Bremen zwar kleinere Brötchen, erlebte an der Weser allerdings bewegte Zeiten. Zunächst stieg er mit seinem Verein ab und in dieser Saison als Kapitän wieder auf. Toprak war dabei einer der Garanten für den Erfolg und konnte nachdrücklich beweisen, dass auf ihn weiterhin Verlass ist. Werder wollte dementsprechend auch mit Toprak in die Erste Liga gehen, der Türke lehnte einen neuen leistungsbezogenen Vertrag allerdings ab. Nun gilt Antalyaspor als wahrscheinlichste Station.
Verletzungsanfälligkeit das große Manko
Dabei hätte der Innenverteidiger sicherlich auch theoretisch den größeren Vereinen in der Türkei gut zu Gesicht gestanden. Meister Trabzonspor galt als interessiert, Beşiktaş muss die Abwehr neu aufbauen und auch Galatasaray hat durchaus Bedarf. Dass das Interesse an einem solch erfahrenen und verdienten Spieler offenbar dennoch nicht größer war, hat ähnliche Gründe wie die Einschränkungen des Vertragsangebots seitens der Bremer: Toprak gilt als sehr verletzungsanfällig und verpasste in der Aufstiegssaison verletzungsbedingt ganze zwölf Partien. Auch in den Spielzeiten davor gab immer wieder längere und kürzere Verletzungsintervalle. Man muss daher davon ausgehen, dass man den Innenverteidiger nur teilweise einplanen kann. Sollten die Schwergewichte demnach nicht noch über eine Verpflichtung als einheimischer und kostengünstiger Kaderspieler nachdenken, könnte Nuri Şahins Antalayspor genau die richtige Adresse sein. Beide kennen sich gut vom BVB, Werder und der Nationalmannschaft und beim Siebten der vergangenen Saison könnte der Innenverteidiger zum verlängerten Arm seines ehemaligen Mitspielers werden. Es wäre beiden in jedem Fall zu gönnen.
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