Am Montagabend gastiert die türkische Nationalmannschaft beim amtierenden Weltmeister Frankreich. In der EM-Qualifikationsgruppe H wäre ein Sieg gegen "Les Bleus" gleichbedeutend mit der wohl sicheren Teilnahme bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr. Nach dem Erfolg im Hinspiel, kann die Mannschaft in Saint-Denis auf die Unterstützung zehntausender Türken setzen.
Der 1:0-Sieg in letzter Minute gegen Albanien begeistert die Massen noch immer. Nach dem Kraftakt gegen Andorra Mitte September war der Sieg gegen den Nachbar aus Albanien der zweite Last-Minute-Sieg in Folge. Angelehnt an die begeisternde EM 2008 in Österreich und der Schweiz, als das türkische Team um Stürmer und Kapitän Nihat bis ins Halbfinale stürmte und Runde für Runde den Gegner in letzter Minute spektakulär bezwang, geht der Name der "Last-Minute-Türken" dieser Tage wieder durch’s Netz. Und tatsächlich: Selten war in der jüngeren Vergangenheit eine derartige Euphorie um die türkische Nationalmannschaft zu vernehmen. Gegen Frankreich kann nun das EM-Ticket für’s kommende Jahr gelöst werden. Lässt Island im Parallelspiel gegen Andorra überraschend Federn und die Türkei holt in Frankreich mindestens einen Punkt, ist die Qualifikation bereits zwei Spieltage vor dem Ende sicher.
Fehlender Heimfaktor für Heim-Macht Frankreich?
Im Hinspiel zeigte man bereits wie der Weltmeister von 2018 zu schalgen ist. Mit einer beherzten Mannschaftsleistung entzauberte die Truppe von Coach Şenol Güneş das Starensemble um Mbappé. Am Montag wird das französische Ausnahmetalent fehlen. Die Franzosen sind dennoch der klare Favorit. Die letzte Heimniederlage liegt bereits anderthalb Jahre zurück: Im März 2018 gaben "Les Bleus" eine 2:0-Führung gegen Kolumbien noch aus der Hand und verloren am Ende mit 2:3. Ein ähnliches Szenario käme am Montag einer erneuten Sensation gleich. An lautstarker Unterstützung dürfte es zumindest nicht fehlen: Wie türkische Medien berichten, werden bis zu 40.000 Türken am Montag im Pariser Vorort Saint-Denis erwartet. Damit wäre das Stade de France, welches eine Kapazität von 81.000 Zuschauern umfasst, zur Hälfte in türkischer Hand.