Aufgrund von auf den Platz stürmenden Fans nach dem Ligaspiel zwischen Trabzonspor und Fenerbahçe wurde Trabzonspor vom türkischen Fußball-Disziplinarausschuss (PFDK) zu einer Geldstrafe und sechs Geisterspielen verurteilt. Der siebenmalige türkische Meister hat gegen dieses Urteil nun Berufung eingelegt. 

Im Nachhinein muss man wohl froh sein, dass es nicht schlimmer gekommen ist: Am 17. März trafen in der Süper Lig Trabzonspor und Fenerbahçe aufeinander und die Gäste aus Istanbul konnten das enge Spiel letztlich mit 3:2 für sich entscheiden. Während der Partie zeigte sich bereits der Unmut der Trabzonspor-Fans, die Gegenstände auf den Platz warfen und die Gästespieler – heftiger als üblich – mit wüsten Beschimpfungen bedachten.

Nach Abpfiff eskalierte die Situation als mehrere Fans das Spielfeld stürmten und sich Schlägereien mit einigen der Fenerbahçe-Spielern lieferten. Zum Glück wurde kein Spieler ernsthaft verletzt. Die PFDK hatte daraufhin Trabzonspor zu einer Geldstrafe sowie sechs Geisterspielen verurteilt, während mehrere Fenerbahçe-Akteure wegen der Schlägereien mit Fans ebenfalls mit Geldstrafen und Sperren belegt wurden. Um die Strafe zu reduzieren ist Trabzonspor nun in Berufung gegangen.

Trabzonspor hofft auf Reduzierung der Geisterspiele

Wie "TRT Spor" berichtet habe sich Trabzonspor nun an den zuständigen Entscheidungsausschuss der TFF gewandt, um gegen das PFDK-Urteil Berufung einzulegen. Die Absicht sei dabei allerdings nicht, rückwirkend auf einen Freispruch zu hoffen, sondern das Urteil der sechs Geisterspiele zu reduzieren.

Das derzeitige Urteil würde bedeuten, dass die Weinrot-Hellblauen für den Rest der Saison keine Heimspiele vor Fans mehr austragen dürfte. Auch die ersten beiden Heimspiele der kommenden Saison würden unter Ausschluss von Zuschauern auf den Stadionrängen stattfinden. Dies wäre nicht nur atmosphärisch, sondern auch wirtschaftlich ein herber Schlag, da der Klub in sechs Partien nicht auf Einnahmen aus Ticketverkäufen, Merchandise und Stadionverpflegung zählen könnte.

Kein Geisterspiel im türkischen Pokal 

Das PFDK-Urteil gilt allerdings nur für die Süper Lig, was bedeutet, dass das anstehende Pokal-Halbfinale nicht von der Geisterspiel-Entscheidung betroffen ist. Am 24. April findet das Halbfinal-Hinspiel des türkischen Pokals zwischen Trabzonspor und Fatih Karagümrük statt. In diesem Spiel sind die heimischen Fans aus Trabzon allerdings weiterhin zugelassen.