Markus Gisdol ist neuer Trainer von Samsunspor und muss beim türkischen Aufsteiger sogleich die erste ganz bittere Pille schlucken: Wegen Unstimmigkeiten mit einem Ex-Spieler ist Samsunspor von der FIFA mit einer zweijährigen Transfersperre belegt worden. Der Klub kündigte bereits an, gegen das Urteil vorzugehen.

Markus Gisdol hat einen neuen Trainerjob. Eineinhalb Jahre nach seinem Abgang bei Lokomotive Moskau in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zieht es den 54-Jährigen zu seiner zweiten Auslandsstation in die Türkei. Dort übernimmt Gisdol mit sofortiger Wirkung Samsunspor und folgt damit auf Hüseyin Eroglu, der als einer von insgesamt acht Trainern in der Süper Lig, die nach nur acht Spieltagen ihrer Ämter entbunden wurden. Mit dem Tabellenletzten der Süper Lig hat sich Gisdol einer sportlich durchaus schwierigen Aufgabe angetan, die sogleich um ein vielfaches komplizierter wird. Denn nur wenige Stunden nach der offiziellen Verkündung des Deutschen hat Samsunspor von der FIFA eine zweijährige Transfersperre auferlegt bekommen.

Die Sperre gilt demnach bis zum Ende der Sommertransferperiode 2024/25 und untersagt es dem Aufsteiger bis dahin neue Spieler zu verpflichten. Ursache für die Strafe ist der Umgang mit Ex-Akteur Arvydas Novikovas, der während seiner Vertragszeit nicht vertragskonform bezahlt worden sei. Der litauische Nationalspieler verklagte Samsunspor daraufhin bei der FIFA, die Novikovas‘ Anschuldigungen als erwiesen ansah und nun Konsequenzen zog. Samsunspor wiederum beteuert in einer aktuellen Pressemitteilung, dass Ungereimtheiten mit dem Spieler im Vorfeld vollständig ausgeräumt wurden und es deshalb keinen Anlass und Grund mehr gebe, ein derart "böswilliges Urteil" zu fällen.

"Alle rechtlichen Vorgänge werden von unseren FIFA- und CAS-Anwälten in der Schweiz jetzt sorgfältig durchgeführt, um das entsprechende Transferverbot aufzuheben", kündigte Samsunspors Vorstandsebene an. "Wir sind fest davon überzeugt, dass die bis Ende Dezember 2023 zu treffenden Entscheidungen zu unseren Gunsten ausfallen werden." Vor der ersten Trainingseinheit also schon viel Unruhe beim neuen Arbeitgeber von Markus Gisdol.

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