Nach der 0:3-Schlappe beim EM-Eröffnungsspiel im vergangenen Sommer trifft die Türkei morgen Abend wieder auf Italien. Nach der jeweils missratenen WM-Qualifikation in den Playoffs ist es vor allem ein Verliertreffen. Apropos Verlieren: Gegen die "Squadra Azzura" konnten die Halbmond-Sterne bis dato auch noch nie gewinnen. 

Die Buchmacher räumen der türkischen Nationalmannschaft für das Spiel gegen Italien am Dienstagabend keine wirklich aussichtsreichen Chancen aus. Rund das Fünffache des Einsatzes erhält man zurück, setzt man sein Geld auf einen Heimsieg der "Milli Taikim" in Konya. Des einen satten Gewinns wäre des anderen erstmaliger Triumph, denn: Noch nie hat die Türkei ein Länderspiel gegen den viermaligen Welt- und einmaligen Europameister gewonnen!

Immer nah dran, aber nie vollendet

Die bisherige Länderspielbilanz liest sich mit fünf Niederlagen und drei Remis in acht Begegnungen zwar durchaus ernüchternd, jedoch sei gesagt, dass die "Milli Takım" mit Ausnahme des ersten Aufeinandertreffens im Dezember 1962 – ein chancenloses 0:6 – stets auf Augenhöhe agierte und meist, dann immer nur mit einem Tor Unterschied verlor. So geschehen beim 0:1 im März 1963 oder knapp zehn Jahre später im Februar 1973, wo es in der WM-Qualifikation erneut ein 0:1 aus türkischer Sicht gab. 2000 trafen die Halbmond-Sterne dann in einer außerordentlich guten Verfassung auf die "Squadra Azzura", scheiterten nach Toren von Okan Buruk auf türkischer und Antonio Conte und Filipo Inzaghi auf italienischer Seite aber erneut knapp mit 1:2 am späteren Finalteilnehmer.

Jenes Aufeinandertreffen am 11. Juni 2000 lag im vergangenen Sommer auf den Tag genau 21 Jahre zurück, als die Türkei zur Eröffnung der Europameisterschaft abermals auf Italien traf – und dort gnadenlos versagte. Mit einem zwar erst am Ende deutlichen, aber zu jederzeit einseitigen 0:3 bekam die gar als Geheimfavorit auf den Turniersieg gehandelte Türkei vom späteren, richtigen Titelträger die Grenzen aufgezeigt.

Zweimal hat man sich noch im Rahmen von Freundschaftsspielen getroffen, jeweils ein 1:1-Unentschieden im Jahr 2002 und 2006. Einem Sieg gegen Italien ist die Türkei dabei immer näher gekommen, geklappt hat es letztlich aber nicht – vielleicht ja dann morgen. Ein Wetteinsatz auf die Mannschaft von Şenol Güneş, die bei der anstehenden Europameisterschaft gar als Geheimfavorit gehandelt wird, würde sich im Erfolgsfall zumindest rentieren.

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