Zwar hat sich die Türkei souverän für die kommende Europameisterschaft qualifiziert, da nun das Turnier allerdings um ein Jahr verschoben wurde, werden auch die Karten bei der Kaderzusammenstellung neu gemischt. Das LIGABlatt stellt die Kandidaten vor und bewertet ihre Chancen. Teil 1: die Torhüter

Kaderplätze: 3

Gesetzt: Mert Günok (Başakşehir), Uğurcan Çakır (Trabzonspor)

Die türkische Nummer 1 ist ein Spätstarter. Mert Günok bringt es trotz seiner 31 Jahre erst auf insgesamt 15 Länderspiele. Das Entscheidende: neun dieser Spiele absolvierte er während der jüngsten EM-Qualifikation. Unter Güneş ist Günok in den wichtigen Spielen absolut gesetzt und zahlt dieses Vertrauen durch starke und abgeklärte Leistungen zurück. Lediglich beim bedeutungslosen Auswärtsspiel in Andorra bekam Günoks designierter Nachfolger Uğurcan Çakır den Vorzug. Dem jungen Mann aus Trabzon gehört klar die Zukunft, Stand jetzt müsste er allerdings hinter seinem erfahrenen Konkurrenten zurückstecken.

Im Blickfeld: Sinan Bolat (Royal Antwerpen), Gökhan Akkan (Rizespor), Altay Bayındır (Fenerbahçe)

Auch hinter den beiden gesetzten Keepern kann Güneş auf einige Qualität zurückgreifen. Während der Qualifikation war der dritte Platz an Sinan Bolat vergeben. Der zwölffache Nationalspieler verdient sein Geld mittlerweile in Belgien und half dabei, Royal Antwerpen auf den vierten Platz zu bringen bevor die Saison unterbrochen wurde. Während Bolat mit 31 Jahren für Erfahrung steht, könnte Altay Bayındır langsam an die Nationalmannschaft herangeführt werden. Der türkische U21-Torwart ist bei Fenerbahçe gesetzt und soll in Zukunft Çakır herausfordern. Aufgrund von Verletzungen durfte er zumindest bereits einmal auch für die A-Mannschaft auf der Bank Platz nehmen. Der solide Mittelweg zwischen Erfahrung und Jugend wäre Rizespors Gökhan Akkan, der eine gute Saison spielt und immer mal wieder für die Nationalmannschaft berufen wurde, ohne jedoch zum Einsatz zu kommen.

Außenseiterchancen: Serkan Kırıntılı (Konyaspor), Berke Özer (KVC Westerlo)

Serkan Kırıntılı spielt zwar eine gute Saison, ist mit mittlerweile 35 Jahren allerdings keine echte Option mehr. Für Berke Özer, der von Fenerbahçe in die zweite belgische Liga ausgeliehen wurde und dort weitestgehend überzeugt, gilt es zunächst seine Leistungen zu stabilisieren und dann in der U21 Fuß zu fassen.

Fazit

Zwar ist auf dem ehemaligen Schleudersitz im Tor Kontinuität eingekehrt, aber auch Verletzungen oder Leistungsschwankungen dürften Şenol Güneş keine schlaflosen Nächte bereiten. Die Türkei verfügt über eine ganze Reihe starker Keeper und ist mit der jungen Garde um Çakır und Bayındır auch bestens für die Zukunft gerüstet. Aktuell hat das Trio Günok, Çakır und Bolat die Nase vorn.

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