Geht es nach Kaan Ayhan ist die Sache eigentlich klar: der türkische Nationalspieler gab bereits bekannt, dass er sich aktuell in Italien befindet, um einen Vertrag bei seinem neuen Verein zu unterzeichnen. Sein aktueller Arbeitgeber tritt nun aber auf die Bremse.

Bis 2022 steht der gebürtige Gelsenkirchener noch bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag. Der Erstliga-Absteiger würde seinen Abwehrboss und wertvollsten Spieler gerne halten und so den direkten Wiederaufstieg anpeilen. Ayhan selbst hat allerdings andere Ambitionen. Der 28-fache Nationalspieler will auch in Hinblick auf die kommende EM mindestens erstklassig spielen. Interessenten gäbe es genug. Die Liste der Vereine, die angeblich am Innenverteidiger dran sind oder waren, ist ebenso lang wie hochklassig: Leverkusen, Wolfsburg und Ayhans Jugendverein Schalke aus der Bundesliga, Fenerbahçe, Galatasaray und Trabzonspor aus der Türkei und AS Rom sowie Sassuolo aus der Serie A waren zu lesen. Letztere sollen nun das Rennen gemacht haben. Der Tabellenachte der gerade beendeten Saison war in der jüngeren Vergangenheit ein gutes Pflaster für türkische Verteidiger. Merih Demiral schaffte hier den Durchbruch und auch Mert Müldür brachte es immerhin auf 24 Einsätze in der letzten Spielzeit. Nun könnte Ayhan mithelfen, in der nächsten Saison die internationalen Plätze anzuvisieren.

Düsseldorf prüft, ob die Klausel rechtzeitig gezogen wurde

Das Problem ist Düsseldorf. Denn während Spieler und Medien den Wechsel zwischenzeitlich bereits als fix vermeldeten, ist die Fortuna noch nicht überzeugt. Hintergrund ist eine Klausel in Ayhans Vertrag, die im Falle eines Abstiegs einen Wechsel für nur 2 Millionen Euro ermöglichte. Der Haken: die Klausel musste bis zum 31.7. gezogen werden. Die Düsseldorfer lassen aktuell prüfen, ob Sassuolo das Geld bzw. die nötige Bürgschaft fristgerecht eingereicht hat. Sollte das nicht geschehen sein oder das Geld erst nach Ablauf der Frist eingegangen sein, wäre die ursprüngliche Klausel hinfällig und eine neue würde in Kraft treten. Diese wäre mit 6 Millionen Euro gleich dreimal so hoch. Klar ist, dass Ayhan nach Italien wechseln möchte. Sollte Sassuolo allerdings die Frist auch nur um eine Minute verpasst haben, könnte sich dieser Traum (vorerst) zerschlagen haben. Mit einem Ergebnis wird im Laufe des heutigen Tages gerechnet.

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