Die ersten Gerüchte gab es bereits seit einigen Tagen, nun soll der Spieler selbst seinen Wechsel bestätigt haben. Hakan Çalhanoğlu zieht es offenbar zu Inter Mailand. Ein Transfer, der einiges an Sprengkraft bietet.

Aktuell steht der Zehner, der jüngst mit der Türkei bei der EM sang- und klanglos untergegangen ist, nämlich noch beim Stadtrivalen AC Milan unter Vertrag. Dass seine Zeit für die "Rossoneri" zum Ende des Monats abgelaufen sein würde, war dabei allen Beteiligten schon länger relativ klar. Çalhanoğlu und der Verein konnten sich auf keine Gehaltserhöhung und Ausweitung des Vertrags einigen, so dass auch die Fans seit längerem von einer Trennung ausgegangen waren. Nicht gerechnet hatten sie allerdings wohl mit dem designierten neuen Arbeitgeber ihres Spielmachers. Neben Rekordmeister Juventus Turin dürfte es für die Anhänger keinen größeren Rivalen als Inter geben. Der Hass der beiden Mailänder Klubs ist schier grenzenlos. Çalhanoğlu scheint das nun allerdings nicht abzuhalten. Nachdem insbesondere italienische Medien bereits seit einigen Tagen über den bevorstehenden Tapetenwechsel berichten, soll der Spieler selbst jüngst einem Reporter von "TRT Spor" die bevorstehende Einigung bestätigt haben. Der Wechsel dürfte somit in Kürze offiziell vermeldet werden. Für den gebürtigen Mannheimer wird keine Ablöse fällig. Lediglich ein Handgeld an die Spielerseite dürfte fließen.

Als Eriksen-Vertreter eingeplant

Inter reagiert mit der Verpflichtung auf Christian Eriksens Herzstillstand im Länderspiel gegen Finnland. Zwar ist der dänische Spielmacher glücklicherweise auf dem Weg der Besserung, ob und wann er allerdings wieder Fußball spielen kann, steht in den Sternen. Hinzu kommt, dass dem 29-Jährigen ein Defibrillator eingesetzt wurde, mit dem er nach italienischem Recht keinen Profisport ausüben dürfte. Diese (vorübergehende) Lücke könnte nun der türkische Nationalspieler schließen. Trotz des jüngsten Meistertitels befindet sich Inter Mailand im Umbruch. Der Verein ist dringend auf Einnahmen angewiesen und wird wohl einige Spieler verkaufen. Der ablösefreie Çalhanoğlu wäre daher eine naheliegende Wahl. Bei seinem bisherigen Arbeitgeber zeigte er weitestgehend gute Leistungen, steuerte 21 Scorer in zusammengenommen 43 Spielen bei und hatte so seinen Anteil an einem starken zweiten Platz. Auch der neue Inter-Trainer Simone Inzaghi setzt in der Regel auf ein 3-5-2-System, bei dem in Zukunft der Türke den Part hinter den Spitzen übernehmen könnte.

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