Trabzonspor hat die starke Serie der vergangenen Rückrunde in die aktuelle Saison transportiert und eilt von Erfolg zu Erfolg. Angesichts des jetzt schon vorhandenen Punktepolsters auf die Konkurrenz, kann den Bordeaux-Blauen bereits zur Meisterschaft gratuliert werden. LIGABlatt-Redakteur Mario Herb kommentiert die Lage der Liga.
Am Montagabend sagte Gaziantep-Präsident Cevdet Akınal: "Sie haben Trabzonspor ohnehin schon zum Meister gemacht." Was beim 66-jährigen Fußballfunktionär eher als wütende Schelte gegenüber dem Schiedsrichtergespann und dem türkischen Fußballverband gemeint war, lässt sich so aber auch rein sportlich diagnostizieren. Nach einem Drittel der Saison fällt es schwer zu glauben, dass am Ende der Spielzeit der türkische Meister nicht Trabzonspor heißen sollte. Am Montag fertigten die Bordeaux-Blauen – auch, wenn es Gaziantep-Präsident Akınal so nicht gesehen haben will – Gaziantep souverän mit 3:0 ab und bleiben damit weiter ungeschlagen in dieser Saison. Saisonübergreifend ist die Mannschaft von Trainer Abdullah Avcı, der von den Fans am Schwarzen Meer wegen seiner Herkunft aus dem benachbarten Rize erst kritisch, mittlerweile aber als Heilsbringer gesehen wird, sogar seit Anfang März ohne Niederlage.
Trabzonspor hat es geschafft, die schon in der vergangenen Rückrunde aufgebaute Erfolgsserie in die neue Spielzeit zu transportieren und eilt dort jetzt von Sieg zu Sieg. Trainer Abdullah Avcı lässt dabei meist aus einer geordneten Defensive agieren – eine Spielweise, die dem Team Sicherheit verleiht und die individuellen Stärken einzelner Spieler früher oder später zwangsläufig zur Geltung bringt. Doch selbst, wenn elementare Stützen des Gebildes einmal ausfallen, steht das Kollektiv in sich stabil und siegt trotzdem – so auch am Montag gegen Gaziantep zu sehen, als Torwart Çakır sowie die beiden Offensiv-Stars Gervinho und Bakasetas gleichzeitig ausfielen.
Schon 13 Punkte Vorsprung auf den amtierenden Meister
Mit 33 (von möglichen 39) Punkten thront Trabzonspor am Platz an der Süper-Lig-Sonne und hat schon jetzt ein dickes Punkte-Polster aufgebaut. Die in dieser Saison allesamt überraschenden Hatayspor, Konyaspor und Alanyaspor folgen auf den Plätzen zwei bis vier mit sieben bzw. neun Punkten Rückstand. Der Vorsprung auf die vermeintlichen Titel-Konkurrenten Fenerbahçe (10 Punkte) und Galatasaray (12) ist noch größer. Der amtierende Meister Beşiktaş hinkt gar mit 13 Punkten Rückstand hinterher.
Angesichts dieser schon jetzt vorherrschenden Dominanz ist der erste und so langersehnte Meistertitel seit 1984 so greifbar wie nie. Letztlich natürlich ohne Gewähr lässt sich schon jetzt sagen: Glückwunsch zur Meisterschaft, Trabzonspor!