Zusammen mit Italien wird die Türkei aller Voraussicht nach die Europameisterschaft 2032 ausrichten. Das Bewerber-Duo ist im Vergabeprozess ohne Konkurrenz und muss von der UEFA nur noch bestätigt werden. Möglich ist das nur, weil die Türkei vorher selbst einen Rückzieher machte.

Eigentlich hatte die Türkei geplant, spätestens 2028 den Zuschlag für die Europameisterschaft zu bekommen. Jahrelang bemühte man sich bei den Halbmond-Sternen um die Ausrichtung des Großturniers, immer wieder scheiterte man im Auswahlverfahren an finanziell und infrastrukturell besser aufgestellter Konkurrenz. Für 2028 lief es bis zuletzt auf einen Zweikampf mit Großbritannien und Irland hinaus – ein Gegner, der abermals nicht zu schlagen gewesen wäre, was die Türkei nun auch einsah.

Am Mittwochmittag teilte die UEFA mit, dass die Türkei ihre Bewerbung für 2028 offiziell zurückgezogen habe. Dafür sei die Bewerbung um die gemeinsame Ausrichtung der EM 2032 zusammen mit Italien ordnungsgemäß eingegangen und angenommen worden.

"Wir haben mit dem italienischen Fußballverband verhandelt und beschlossen, uns gemeinsam bei der UEFA zu bewerben", erklärte Mehmet Büyükekşi, Vorstandsvorsitzender des türkischen Fußballverbandes TFF. "Ich glaube, dass diese Bewerbung für den europäischen und türkischen Fußball sehr wichtig sein wird. Es wird ein Meilenstein für die Türkei sein." Entgegen der offiziellen UEFA-Mitteilung dementierte Büyükeksi indes einen sofortigen Rückzug der Türkei um die EM 2028. Dies werde erst erfolgen, sobald die UEFA den Zuschlag für 2032 geben werde.

Dass das passiert, gilt allerdings als praktisch sicher. So wie Großbritannien und Irland für die EM 2028 außer Konkurrenz ist, gibt es auch für die EM 2032 neben der Türkei und Italien keine anderen Mitbewerber. Offiziell verkündet werden soll die Entscheidung beim nächsten UEFA-Exekutivkomitee am 10. Oktober in Nyon.

Foto: Matthew Lewis / Getty Images