Arsenals ehemaliger Rekordtransfer, Nicolas Pépé, wechselt für lau in die Türkei zu Trabzonspor. Vom einstigen 80-Millionen-Mann ist ein Rechtsaußen geblieben, dem zuletzt nicht mal mehr eine Rückennummer im Verein zugeteilt wurde. Rückblick auf eine Karriere, die in den letzten Jahren steil bergab ging. 

4:40 Uhr heute Morgen Ortszeit im türkischen Istanbul, das Privatflugzeug mit Nicolas Pépé an Bord ist gelandet. Noch wenige Minuten zuvor schickte der Ivorer aus den Wolken via eines kurzen Videos erste Grußbotschaften gen Türkei: "Hallo Trabzonspor-Fan, ich freue mich sehr, diesem Verein beizutreten. Ich habe viele Angebote von anderen Teams erhalten, aber ich wollte zu einem großen türkischen Verein kommen, um in dieser Saison die Meisterschaft zu gewinnen. Ich möchte in dieser Saison viele Erfolge mit Euch erzielen", strahlt Pépé mit angezogenem bordeaux-blauen Dress in die Kamera. Vor allem aber dürfte er daran interessiert sein, endlich wieder auf dem Platz zu stehen.

Für Arsenal stand der 28-jährige Ivorer zuletzt am 22. Mai 2022 beim Saisonabschlussspiel 22/23 gegen Everton (5:1) auf dem Rasen, steuerte dabei eine Vorlage bei. Seitdem sind die Tage des einstigen Rekordeinkaufs aber gezählt. 80 Millionen Euro überwiesen die Gunners im Sommer 2018 für den schnellen Rechtsaußen mit Zug zum Tor und dem starken linken Fuß nach Lille. Jene Last der damaligen Rekordablösesumme schien Pépé in der Folge aber zu belasten. Hinzu kam, dass Trainer und Einkäufer Unai Emery nur wenige Monate nach Pépés Ankunft entlassen wurde. Zugleich stieg Bukayo Saka auf dem rechten Flügel zu dem Shooting-Star der Premier League schlechthin auf, verdrängte Pépé schnell auf die Bank, macht ihn fortan vergessen.

Trabzonspor profitiert von vorzeitiger Vertragsauflösung

Dass der nach einer unter dem Strich unbefriedigenden Leihe zum OGC Nizza in der letzten Saison für diese Spielzeit immer noch angestellt war, hatte man bei Arsenal freilich nicht vergessen. Doch hatte man für den Linksfuß trotz bestehenden Vertrags bis 2025 und einem Jahresgehalt von rund acht Millionen Euro keinerlei Verwendung mehr. Die Saisonvorbereitung sowie die Trainingstage zuletzt vor den Spielen absolvierte Pépé individuell und isoliert von der Mannschaft. Vom Klub erhielt er zur neuen Saison nicht einmal eine Rückennummer, nachdem "seine" Nummer 19 bereits vergangene Saison kommentarlos an Leandro Trossard übergeben wurde.

Gut für Trabzonspor: Wegen der aussichtslosen Situation hat sich Arsenal auf eine vorzeitige Vertragsauflösung eingelassen. Pépé wechselt also ablösefrei zum türkischen Meister von 2022, wo er dem Vernehmen nach einen Einjahresvertrag mit der Option auf eine weitere Saison unterschreibt.