Am Montag feierte Stefan Kuntz sein einjähriges Jubiläum als Trainer der türkischen Nationalmannschaft. Am Donnerstag spielt seine Mannschaft in der Nations League gegen Luxemburg. Dazwischen sprach der deutsche Trainer über seine persönliche Zeit, die Entwicklung des Teams und den Wettbewerb.
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr heuerte Stefan Kuntz überraschend als neuer Cheftrainer der türkischen Nationalmannschaft an. "Mittlerweile bin ich wahrscheinlich auf dem besten Weg, der beste deutsche Türke zu werden", meint der 59-Jährige zu seinem Einjährigen bei den Halbmond-Sternen. Zum Jubiläum gibt es am Donnerstagabend kein fußballerischen Leckerbissen, eher ein Pflichtprogramm: In der Nations League empfängt die Türkei im Stadion von Başakşehir Luxemburg. "Die oberste Priorität ist, die Nations League bestmöglich zu abzuschließen. Vielleicht kann sie noch eine wichtige Chance für uns werden", so Kuntz, wohlwissend, dass die nach wie vor wenig prestigeträchtige Nations League ein Hintertürchen für die Qualifikation zur Europameisterschaft 2024 werden könnte.
"Wenn wir die Nations League als Buch sehen, dann haben wir jetzt das erste Kapitel geschrieben. Die ersten vier Spiele waren ein Teil davon. Auch, wie wir während diesen Spielen mit der Mannschaft gearbeitet haben", sagt Kuntz und meint damit den mittlerweile verfestigten Kader, der auch für diese Länderspielpause wenige Änderungen erfahren hat. Hätten sich Salih Özcan und Dorukhan Toköz nicht verletzt abgemeldet, wäre Kuntz mit der aus seiner Sicht aktuell homogensten Truppe in die beiden Nations-League-Spiele gegangen. "Unser Ziel ist es auch weiterhin, Automatismen und gewohnte Abläufe zu schaffen und den Teamgeist zu formen und stärken. Dafür hätte ich am liebsten jedes Mal den gleichen Kader", so Kuntz. Junge oder andere Spieler hätten aber dennoch weiterhin die Chance, sich in der "Milli Takım" zu beweisen – insbesondere im kommenden November, wenn die Türkei parallel zur WM in Drei-Tages-Rhythmus gegen diverse Gegner testet.