Zahlreiche Prominente und Sportgrößen helfen mit Spendenaktionen, die Türkei nach dem Erdbeben-Unglück bestmöglich zu unterstützen. Darunter auch Stefan Kuntz, Trainer der türkischen Nationalmannschaft, der sich in der rheinland-pfälzischen, saarländischen Heimat für eine Stunde bei der Supermarktkette Edeka an die Kasse setzte.

12 Uhr im Edeka-Markt in Wellesweiler, einem Stadtteil von Neunkirchen, im Saarland – an der Kasse sitzt: Stefan Kuntz. Der türkische Nationaltrainer, der in seiner Heimat Legendstatus als ehemaliger Kicker und Funktionär des 1. FC Kaiserslautern genießt, kassiert für eine Stunde Einkäufe von Kunden ab. Alle Einnahmen, die der Markt innerhalb einer Stunde durch Kuntz an der Kasse kassiert, fließen auf ein Spendenkonto der türkischen Katastrophenschutzbehörde (AFAD). Gekommen, um Kuntz besondere Geste zur Spendensammlung für die Erdbeben-Opfer in der Türkei zu sehen, sind viele – Anwohner, Medien, auch Türken aus umliegenden Regionen.

Kuntz, der am Montagmorgen, als der Boden in gleich mehreren Provinzen der Süd- und Südost-Türkei zu beben begann, auch selbst in der Türkei vor Ort war, sagte zu Beginn der Ein-Stunden-Schicht an der Kasse: "Viele Menschen haben ihr Leben verloren. Tausende trauern um Familie, Angehörige Freunde. Viele haben mich gefragt, wie wir helfen können. Dann habe ich gemeinsam mit einem türkischen Geschäftsmann beschlossen, diese Hilfsaktion zu starten."

Rund 10.000 Euro kamen am Samstagmittag durch Kuntz als Kassierer zusammen. Geld, dass jetzt über die AFAD an die große Zeltstadt gespemdet wird, wo aktuell mehr als 2.000 durch die Erdbeben zu Obdachlosen gewordenen Menschen leben.