Der wahrscheinlich bekannteste türkische Schiedsrichter der vergangenen Jahre, Cüneyt Çakır, hat vor dem Start der neuen Saison das sofortige Ende seiner Laufbahn bekanntgegeben. Der 45-Jährige bleibt seiner Leidenschaft aber weiter treu und kümmert sich ab sofort um den Nachwuchs. 

Erst am vergangenen Dienstag hat Cüneyt Çakır noch das Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen Dinamo Zagreb und Ludogorets Razgrad geleitet – heute hat der 45-jährige Türke dann (etwas überraschend) das sofortige Ende seiner Schiedsrichter-Laufbahn bekanntgegeben. "Ich beende mein Abenteuer, welches ich vor 28 Jahren begonnen habe, mit Stolz und dem Wissen, meinen Traum verwirklicht zu haben. Bis zum letzten Spiel bin ich jeder Aufgabe mit großer Ernsthaftigkeit und Eifer angegangen", wird der gelernte Versicherungsmakler auf der Internetseite des türkischen Fußballverbandes zitiert.

Verschwinden wird Cüneyt Çakır von der Schiedsrichter-Bühne indes nicht. Der auch auf internationaler Ebene stets hochangesehene Unparteiische wird sich fortan um die Ausbildung des türkischen Nachwuchs kümmern. "Ich freue mich, die Messlatte im türkischen Schiedsrichterwesen künftig höher legen zu können. Ich will meine Erfahrungen mit jungen Kollegen teilen und sie in ihrer Entwicklung begleiten", heißt es in einem entsprechenden Statement seitens der TFF.

Cüneyt Çakır leitete seit 1994 Spiele als Schiedsrichter, sein Debüt in der Süper Lig gab er 2001. Offizieller Schiedsrichter der FIFA war er seit 2006. In 622 Partien zückte der körperlich schmächtige, aber dennoch autoritäre Çakır 2581 Mal die Gelbe Karte, 99 Mal Gelb-Rot und 92 Mal Glatt Rot. Als persönliches Karriere-Highlight dürfte ihm die Leitung des Champions-League-Finales 2015 zwischen Barcelona und Juventus Turin in bester Erinnerung bleiben.

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