Vor dem abschließenden WM-Qualifikationsspiel dieser Länderspielpause gegen Lettland am Dienstag hat Trainer Şenol Güneş nochmals umfassend rotiert. Gleich acht Akteure verlassen die Türkei vorzeitig. Drei mögliche Debütanten, die so wahrscheinlich nur die wenigsten auf dem Zettel hatten, stoßen indes dazu.
Acht Mal Auswechslung, drei Mal Einwechslung – die Türkei tauscht vor dem Spiel gegen Lettland am heutigen Dienstag umfassend, aber nicht gleichwertig. Mit Irfan Can Kahveci, Nazım Sangare, Merih Demiral, Zeki Çelik, Cenk Tosun, Kaan Ayhan, Emre Kılınç und Dorukhan Toköz haben gleich acht Akteure das Nationalmannschaftscamp vorzeitig verlassen und sind bereits im Umfeld ihrer Klubs angekommen. In den meisten Fällen ist die verfrühte Abreise dabei auf eine ausreichende Regeneration zurückzuführen, entweder, weil in den nationalen Ligen noch ein anstrengendes Programm im Saisonfinale wartet oder weil der Spieler nach einer vorangegangenen Verletzung noch nicht vollumfänglich fit ist.
Neu dabei sind dafür Alpaslan Öztürk (Göztepe), Bünyamin Balcı (Bursaspor) und Enis Destan (Altınordu) – Spieler, die so der ein oder andere wohl nicht unbedingt auf der Rechnung gehabt haben dürfte. Alle drei Akteure sind bereits seit Anfang der Woche in Istanbul und bereiten sich dort zusammen mit der Mannschaft um Kapitän Burak Yılmaz auf das Lettland-Spiel vor. Ein Einsatz dürfte allerdings, wenn überhaupt, bei einem entschiedenen Spielstand in der Schlussphase in Frage kommen.
Kein Selbstläufer gegen Angstgegner Lettland
Nach dem erfolgreichen Auftakt in die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Katar mit eindrucksvollen Siegen gegen die Niederlande und Lettland, die auch außerhalb der Landesgrenzen für Aufsehen sorgten, steht mit Lettland am Dienstag zum Abschluss der unbestritten leichteste Gegner aus diesem Trio vor der Brust. Dass die Partie am Dienstagabend im Istanbuler Atatürk-Olimpiyat-Stadyumu jedoch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, zeigt nicht zuletzt die miese Bilanz gegen die Kicker aus dem Baltikum: Bislang konnten die Türken noch nie gegen die Letten gewinnen! Insofern dürften die umfassende Kader-Rotation auch nicht auf das Setzen einer möglichen B-Elf zurückzuführen sein, sondern schlicht, um nochmals frischen Wind in das Team zu bringen und auch neuen Kräften die wertvolle Erfahrung bei der Nationalmannschaft zu geben.
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