Große Freude bei Başakşehir! Mit einem 3:1-Erfolg im Rückspiel bei Royal Antwerpen am Donnerstagabend sicherte sich der türkische Vertreter nach dem 1:1-Unentschieden im ersten Duell vor sieben Tagen die Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League. Neben Başakşehir geht mit Sivasspor, das Malmö in den Play-offs der Europa League unterlag, eine weitere Mannschaft aus der Süper Lig in der Conference League an den Start. Die Auslosung der Vorrundengruppen findet am morgigen Freitag ab 14.30 Uhr (MEZ) in Istanbul statt.
Für das zweite Aufeinandertreffen mit Royal Antwerpen entschieden sich der verhinderte Trainer Emre Belözoğlu und dessen Vertreter Erdinç Sözer nicht nur für die gleiche 4-3-3-Grundformation wie vor einer Woche, sondern auch für das exakt gleiche Personal. Die Viererkette vor Torhüter Babacan bildeten Kaldırım, Ndayishimiye, Duarte und Özbayraklı. Im Mittelfeld erhielten Özcan, Biglia und Tekdemir erneut den Vorzug, während sich die vordere Angreifsreihe aus Chouiar und Gürler auf den Außenpositionen sowie Okaka im Sturm zusammensetzte.
Start nach Maß
Im Bosuilstadion zu Antwerpen gelang den Gästen vom Bosporus der denkbar beste Start: Mit der ersten nennenswerten Aktion des Spiels ging Başakşehir nach acht Minuten durch Özcan auf Vorarbeit von Okaka mit 1:0 in Führung. Von dem frühen Dämpfer ließen sich die Belgier aber nicht entmutigen, stattdessen konnte sich die Mannschaft von Mark van Bommel kurz nach dem Rückstand mehrere Abschlüsse erspielen. Wie schon im Hinspiel stach hierbei der ehemalige Roma-Star Radja Nainggolan besonders hervor. Generell hatte Antwerpen in dieser Phase wesentlich mehr vom Spiel, doch Başakşehir bot unterdessen kaum Räume an und war offenbar bereit für eine lange Schlacht, um den Führungstreffer von Özcan mit aller Macht zu verteidigen. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit entwickelte sich im Großen und Ganzen eine Partie mit klaren spielerischen Vorteilen für Antwerpen und mit insgesamt wenigen Höhepunkten. Nach 45 Minuten war das erste Etappenziel geschafft, als der österreichische Schiedsrichter Manuel Schüttengruber beim Stand von 1:0 aus Sicht der Gäste vom Bosporus zur Pause pfiff.
Başakşehir mit postwendender Antwort
Um den Matchplan Başakşehirs für den zweiten Durchgang zu erahnen, musste man am Donnerstagabend kein ausgewiesener Taktik-Experte sein. Jedem im Stadion war bewusst, dass sich die Türken hauptsächlich auf die Verwaltung der Führung beschränken würden und nach Möglichkeit ab und an Entlastungsangriffe einstreuen würden. Ein ungeschicktes Einsteigen im Strafraum vom eigentlich so erfahrenen Torwart-Routinier Babacan gegen Ex-Berliner Ekkelenkamp hatte allerdings schon in der 56. Spielminute zur Folge, dass Başakşehir seine taktischen Überlegungen kurzzeitig neu justieren musste. Denn Referee Schüttengruber entschied auf Elfmeter für Antwerpen, den Frey sicher zum 1:1 verwandelte. Wenige Augenblicke später konnte der Süper-Lig-Vertreter dann wieder in den Verwaltungsmodus umschalten, denn wie aus dem Nichts gelang Okaka, der bereits die Führung der Gäste vorbereitet hatte, das 2:1 für Başakşehir (58.). Den Assist steuerte diesmal Chouiar bei. Nach diesen wilden Minuten gönnte sich das Spiel eine kleine Auszeit – die Ruhe vor dem Offensiv-Sturm Antwerpens? Nicht wirklich! Zwar warfen die belgischen Hausherren in der Schlussphase erwartungsgemäß alles nach vorne, doch sie schafften es nicht, die entscheidende Lücke in der Abwehr der Türken zu finden. Überraschenderweise war es dann letztlich Başakşehir, das einen weiteren Treffer durch den eingewechselten Aleksić erzielte (83.) – gleichbedeutend mit dem 3:1-Endstand und somit mit der Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League.
Da Başakşehir an diesem Wochenende spielfrei hat, geht es für die Istanbuler in der Süper Lig erst am 3. September weiter. Dann gastiert Alanyaspor am Bosporus. Nach dem starken Saisonstart in der Liga mit sieben Zählern aus drei Begegnungen ohne ein einziges Gegentor soll auch gegen Alanya gepunktet werden.
Foto: David Pintens / BELGA MAG / AFP via Getty Images