Beim ersten der drei Testspiele vor der EM wartete mit Aserbaidschan der 110. der FIFA-Weltrangliste. Gegen den Underdog tat sich die Türkei allerdings mal wieder schwer und musste sogar einen Rückstand aufholen. Am Ende konnten die Gastgeber nach einem ereignisarmen Spiel dennoch einen knappen Sieg feiern.

Die Frage, ob Şenol Güneş die Partie zum Testen der Ersatzspieler oder zum Einspielen seiner Stammelf nutzen würde, beantwortete der Trainer ziemlich eindeutig. Lediglich Çağlar Söyüncü, Merih Demiral und Cengiz Ünder dürften auch gegen Italien von Beginn an auf dem Platz stehen. Mit Altay Bayındır, Rıdvan Yılmaz und Halil Dervişoğlu brachte der Coach sogar drei Debütanten. Dazu komplettierten Müldür, Ayhan, Antalyalı, Kökçü und Akbunar die Erste Elf.

Dass die Mannschaft in dieser Form noch nie zusammengespielt hatte, war dann auch von Beginn an offensichtlich. Die fehlenden Automatismen sorgten dafür, dass Angriffe versandeten und auch hinten die Abstimmung nicht immer passte. Ünder versuchte das Spiel zu ordnen, die erste gute Chance ergab sich allerdings erst nach etwa 25 Minuten. Umso überraschender fiel der erste Treffer allerdings auf der anderen Seite. Rechtsverteidiger Abbas Hüseynov wurde völlig allein gelassen, spielte den Ball punktgenau in die Mitte und dort chippte Makhmudov ihn mit einer leichten Berührung über Bayındır (28.). Ein schöner Treffer, der bei Şenol Güneş allerdings für heftiges Kopfschütteln sorgte. Gerade der junge Yılmaz war in diesem Moment nicht zur Stelle gewesen. Das Tor bewirkte aber auch, dass die Gastgeber Aserbaidschan nun etwas ernster nahmen und zügig antworteten. Kökçü schlug einen Freistoß von halbrechts, traf genau Stoßstürmer Dervişoğlu und der Debütant nickte zum schnellen Ausgleich ein (34.). Auch die Führung fiel nach einem Standard. Kökçü brachte einen Ecke in den Strafraum, Demiral schoß auf’s Tor, der Ball fiel Ayhan vor die Füße und der Kapitän hatte keine Mühe abzustauben (44.).

Schwaches Niveau in Hälfte zwei

Zur Pause setzte Güneş sein Casting fort und brachte Aktürkoğlu sowie Karaca für Ünder und Yılmaz. Im Fokus stand zunächst allerdings eher Bayındır, der gleich zweimal eingreifen musste. Auch der zweite Durchgang kam zu Beginn nicht so recht in Gang. Erneut taten sich die Türken schwer damit, das Spiel zu gestalten. Aserbaidschan auf der anderen Seite schaffte es nicht, die eigenen Konter zielstrebig auszuspielen. Güneş reagierte nach gut 65 Minuten erneut und brachte Ömür und Ünal für Dervişoğlu und Kökçü. Danach musste auch der gute Bayındır nach einem harten Einsteigen runter und mit Gökhan Akkan kam so der nächste Spieler zu seinem Debüt. Auf dem Feld gab es hingegen weniger Action als auf der Auswechselbank. Ünal jagte noch einen Freistoß knapp über das Tor und danach musste auch Akbunar nach einem Foul frühzeitig verletzt vom Platz und sogar mit der Trage weggebracht werden. Sportlich gab es keine weiteren Highlights. Nach dem knappen Sieg auf der einen und zwei verletzten Spielern auf der anderen Seite dürfte das Fazit des Trainers eher durchwachsen ausfallen.