Nachdem die Champions-League-Partie zwischen Paris St.-Germain und Başakşehir am Dienstagabend von einem Rassismus-Eklat überschattet wurde und in Folge dessen am selben Abend nicht mehr angepfiffen wurde, folgte am Mittwoch die Fortsetzung der vom Dienstag verbleibenden Spielzeit. Die beiden Stars des Paris-Ensembles, Neymar und Mbappé schossen den türkischen Meister dabei mit 5:1 aus dem Prinzenpark.
Der vielleicht spielentscheidende und relevanteste Moment passierte bereits vor dem Anpfiff: Geschlossen demonstrierten alle Spieler inklusive des für das Nachholspiel neu eingesetzten Schiedsrichtergespanns um den niederländischen Referee Makkiele gegen Rassismus und knieten dafür am Mittelkreis in der bereits bekannten Black-Live-Matter-Pose.
Danach wurde das Spiel ab der 14. Minute, in der es am Vorabend unschön zu Ende ging, wieder abgepfiffen. Sportlich war schnell klar, dass Başakşehir dem französischen Meister nichts entgegen zu setzen haben wird. Neben dem Platz zeigten Neymar und Mbappé noch Solidarität und Verbundenheit mit Ba und Co., auf dem Platz richteten die beiden Superstars den türkischen Meister gnadenlos zu. Neymar (21.) eröffnete den Torreigen am Mittwochabend mit einem herrlichen Schlenzer in den rechten Kreuzwinkel, nachdem er zuvor Başakşehir-Verteidiger Ponck frech tunnelte. In Folge einer türkischen Ecke stellte der Brasilianer nach 38. Minuten per Konter und etwas glücklichem Flachschuss unter Torwart Günok hindurch auf 2:0. Und noch vor der Halbzeit besorgte dessen kongenialer Offensiv-Partner Mbappé (42.) per Elfmeter das 3:0, nachdem Günok Neymar zu Fall brachte.
Mehmet Topal mit dem Ehrentreffer – verabschiedet sich der türkische Fußball für längere Zeit?
PSG zeigte auch nach dem Seitenwechsel kein Erbarmen und legte nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff nach – wieder war es Neymar (50.), der für den Unterschied sorgte: Nach einem Doppelpass mit Di Maria knallte der Brasilianer seinen Schuss von der Strafraumkante unhaltbar für Günok ins rechte Eck. Erst jetzt schaltete Paris einen Gang zurück und folglich kam auch Başakşehir zu Chancen – und die nutzten sie: Nach einer Ecke zog İrfan Can Kahveci aus dem Hinterhalt ab, traf dabei entscheidend den Oberschenkel von Mehmet Topal (57.), sodass der Schuss unhaltbar für PSG-Keeper Navas im Tor landete – "nur" nur noch 1:4. Mbappe (62.)stellte allerdings nur Minuten später den alten Vier-Tore-Abstand wieder her und besorgte abermals nach einem Konter das 5:1, was auch der Endstand war.
Für Başakşehir war es das unrühmliche Ende einer Odyssee, an dessen Ende nach den gestrigen Vorkommnissen das Sportliche ohnehin nicht mehr im Vordergrund stand. Mit Blick auf die UEFA-Fünfjahreswertung droht es indes der letzte Auftritt eines türkischen Teams auf unbestimmte Zeit gewesen zu sein. Denn ab der kommenden Saison ist der türkische Meister nicht mehr automatisch für die Gruppenphase qualifiziert, sondern muss ähnlich wie der Vizemeister den beschwerlichen Gang in die Qualifikation antreten.
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