Am Donnerstagabend traf die Türkei in der Qualifikationsgruppe D für EM 2024 in Deutschland auf Kroatien. Das Debüt des neuen türkischen Nationaltrainers Vincenzo Montella glückte, indem seine Mannen in einem sehr kämpferischen Spiel Kroatien in der Ferne mit einem knappen 1:0 schlagen konnten. Matchwinner war hierbei Barış Alper Yılmaz, der das entscheidende Tor erzielte.

Im Vergleich zum 2:4-Testspiel-Debakel gegen Japan fanden sich die Türken in einer praktisch komplett neuen Mannschaft im klassischen 4-2-3-1-System wieder: Im Tor stand Uğurcan Çakır, in der Viererabwehrreihe begannen Cenk Özkaçar, Abdülkerim Bardakcı, Samet Akaydin und Ferdi Kadıoğlu. Im Mittelfeld setzte der neue Trainer Vincenzo Montella auf Salih Özcan, Samet Akaydin, Kerem Aktürkoğlu, Kapitän Hakan Çalhanoğlu und İrfan Can Kahveci, während Barış Alper Yılmaz die einzige Spitze darstellte. Die gastgebenden Kroaten spielten hingegen in einem variablen 4-3-3 mit Dominik Livaković im Tor, Borna Barišić, Joško Gvardiol, Josip Šutalo und Josip Stanišić in der Abwehr, Mateo Kovačić, Marcelo Brozović und Kapitän Luka Modrić im Mittelfeld sowie mit Josip Brekalo, Petar Muasa und Mario Pašalić im Dreiersturm.

Barış Alper Yılmaz lässt Türken jubeln

Die erste Hälfte begann insgesamt etwas verhalten: Während die Türken die Gastgeber erst einmal machen ließen, um anschließend zu kontern, mangelte es den Kroaten im Ballbesitz erstaunlich an Kreativität und man löste sich nur schwerfällig von der Kugel. Hier ging der Plan des neuen TFF-Trainers Vincenzo Montella auf, da Salih Özcan und Samet Akaydin auf der Doppelsechs den Gegner zwar erst tief in der eigenen Hälfte, dann aber sehr bestimmt anliefen und zu Ballverlusten und Fehlern zwangen. Bei einem ebensolchen Ballverlust der Kroaten landete der Ball vor den Füßen des Dortmunders Salih Özcan, der ohne die Kugel erst anzunehmen einen wunderbaren weiten Ball auf den schnellen Barış Alper Yılmaz spielte, der seinerseits seinen Bewachern entkam und das Leder aus etwa 25 Metern geschickt über Torwart Dominik Livaković hinweg chippte und so das 1:0 für die Türkei erzielte. Damit war man für den Moment in der Tabelle vor Kroatien und hatte sechs Punkte Abstand auf den Tabellendritten Armenien, das zuvor an diesem Abend Lettland mit 0:2 unterlag. Nach der Führung konzentrierten sich die Türken primär aufs Verteidigen und setzte auf Konter, während die Kroaten ähnlich ideenlos agierten, wie noch vor dem Treffer. Dementsprechend ging es mit einer verdienten Führung der Türkei in die Halbzeitpause.

Disziplinierte Abwehr sichert Türkei den Sieg

Zur zweiten Halbzeit begannen die Kroaten mit deutlich mehr Druck und erarbeiteten sich auch einige kleinere Chancen. Die Türken aber verteidigten ihren eigenen Strafraum diszipliniert und hinderten das gegnerische Team immer wieder an einem geregelten Spielaufbau. Offensiv hingegen fand man nur nach vereinzelten Konterversuchen sowie Standardsituationen statt. Je weiter sich die Partie aber dem Ende entgegen neigte, desto größer wurde auch der Druck der Gastgeber, dennoch fehlte nach wie vor die Genauigkeit, um das Tor auch zu erzwingen. Kam es mal zu einem Abschluss Kroatiens, war Uğurcan Çakır im Kasten der Gäste zur Stelle. Eine vermeintliche Handspielentscheidung gegen Hakan Çalhanoğlu im eigenen Strafraum in der 90. Spielminute wurde nach VAR-Überprüfung zurecht wieder zurückgenommen. Da es die Kroaten bei allem Druck letztlich aber nicht mehr schafften, den Ausgleich zu erzielen, endete die Partie mit einem ganz wichtigen Sieg für die Türkei im Kampf um die EM-Qualifikation. Das große Ziel rückt damit in greifbare Nähe. Als nächstes empfängt die Türkei am Sonntag im letzten Qualifikationsspiel auf Lettland, während Kroatien in Wales zu Gast sein wird.

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