Im Ausland respektiert man Deutschland im Fußball jeher. Die "deutschen Panzer" havarierten bei der WM 2022 natürlich nicht erwartungsgemäß. Japan trumpfte auf, funkte die richtigen Signale in die Welt. Das Motto "Lieber den eigenen Müll wegräumen" hatte buchstäblich mehr Erfolg. Die Sympathie an der deutschen Mannschaft ist auf dem Tiefstand. Oliver Bierhoff sollte gerade jetzt über seinen überfälligen Rücktritt nachdenken. Ein Kommentar von LIGABlatt-Chefredakteur Fatih Şenel.
Der Fußball verträgt manchmal keine Slogans. Die deutschen Kicker, Übungsleiter wie Teammanager müssen sich diesmal viel gefallen lassen. Die törichte Schlacht mit der FIFA und dem frommen Land Katar war strategisch völlig unangebracht. Wiederholt hat sich Deutschland – wie schon bei der bei der WM 2018 – auf diverse Nebenkriegsschauplätze konzentriert. Auch den großen Weltmeistertitel gewinnt man nach wie vor mit solider Leistung auf dem Platz. Eine symbolische Kapitänsbinde war das Sprachrohr der längst ad acta gelegten "Mannschaft". Am Ende zu wenig. Fehlende Chemie, kein bestimmender Kapitän auf dem Platz und die unkluge Isolation bei der WM, sind nennenswerte Gründe für das Scheitern. Nach 2014 hat der deutsche Fußball ehrlicherweise viel verlernt. Ein Umdenken ohne das Wirken von Oliver Bierhoff wäre der erste richtige Schritt.
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