Große Transfers soll es beim Rekordmeister in diesem Sommer nicht geben. Dennoch könnten einige Abgänge für Bewegung auf dem Transfermarkt sorgen. Darunter fällt ein Quartett, dass die Kassen füllen und den erforderlichen finanziellen Spielraum für größere Transfers doch noch schaffen könnte.  

Auch ein finanziell solide aufgestellter Top-Verein wie der Rekordmeister hat mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen, weshalb auch die Münchner mit kräftigen Umsatzeinbußen rechnen müssen. Wie die Verantwortlichen um Kahn und Co. jüngst bekräftigten, sei seit Beginn der Pandemie ein Umsatzrückgang von rund 150 Millionen Euro (!) verzeichnet worden – ein Betrag, der auch die großen Bayern trifft. Die Marschroute ist daher eindeutig, weshalb etwaige Transfers finanziellen Limits unterliegen müssen. Für finanziellen Spielraum in diesem Sommer könnten hingegen einige Personalien noch sorgen. Leistungsbedingt werden mit Niklas Süle, Corentin Tolisso sowie Bouna Sarr gleich drei Spieler für die kommende Saison in Frage gestellt. Bei entsprechenden Angeboten wäre man wohl bereit, die Spieler ziehen zu lassen. Bei Süle ist die Situation eindeutig: Der 25-Jährige geht in sein letztes Vertragsjahr und die Vertragsverhandlungen sind ins Stocken geraten, weshalb ein ablösefreier Abgang wie im Fall Alaba verhindern werden soll. Süle selbst soll wohl mit einem Engagement in der Premier League liebäugeln, wobei aktuell noch keine konkreten Angebote vorliegen. Ein Transfer noch in diesem Sommer gilt daher als realistisch. Ähnlich ist die Lage beim 41,5-Mio.-Mann Tolisso, der ebenfalls einen Vertrag bis 2022 besitzt. Wie aus übereinstimmenden Medienberichten hervorgeht, stehen auch beim 26-jährigen französischen Nationalspieler die Zeichen auf Abschied im Sommer. Beim Last-Minute-Transfer Sarr kann nach nur einer Saison resultiert werden, dass er den Ansprüchen des Rekordmeisters keinesfalls gerecht werden konnte. Auch er gilt als Verkaufskandidat, dürfte angesichts seiner schwachen Leistungen wohl kaum auf dem Zettel vieler Vereine stehen. Angesichts seines noch laufenden Vertrags bis 2024 könnte er auch zunächst verliehen werden.

Gehalts-Poker bei Coman

Ähnlich wie bei David Alaba in der vergangenen Saison deutet der Gehalts-Poker bei Coman auf einen nächsten Abschied hin. Der CL-Held kommt in den bisherigen Vertragsverhandlungen nicht auf einen gemeinsamen Nenner mit den FCB-Verantwortlichen, und könnte sich nun ähnlich wie Alaba verpokert haben. Die Verantwortlichen betonen immer wieder, das Gehaltsgefüge im Kader nicht gefährden zu wollen. Druck besteht in dieser Personalie allerdings nicht, da Coman einen laufenden Vertrag bis 2023 besitzt. Zuletzt wurde über einen Transfer zu Manchester United spekuliert, was durch den Sancho-Deal jetzt aber vom Tisch ist. Wie die "Sport Bild" berichtet, sei man ohnehin erst ab einer Ablöse von 90 Mio. Euro gesprächsbereit. Ein Abgang im Sommer ist aber auch hier keinesfalls ausgeschlossen, und würde im Falle eines Deals auch eine hohe Ablösesumme generieren. Kalkuliert man noch mögliche Einnahmen durch die Abgänge von Süle, Tolisso und Sarr, so könnte der Transfer-Sommer nochmals einen Geldregen bescheren. Ob die Verantwortlichen dann kräftig auf dem Transfermarkt zuschlagen, gilt angesichts der Corona-Pandemie weiterhin als unwahrscheinlich. 

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