Nachdem sich die Zeichen verdichten, dass der verletzte Manuel Neuer das kommende Trainingslager am Tegernsee sowie die Asien-Reise verpassen wird, droht dem FC Bayern einmal mehr ein Torwart-Problem. Erschwerend kommt hinzu, dass der wechselwillige Yann Sommer die Konstellation nochmal verschärfen könnte. Eine Analyse von LIGABlatt-Redakteur Arben Hoti.

Es galt eigentlich schon so gut wie sicher, dass der beim Ski-Unfall im vergangenen Dezember verletzte Manuel Neuer (Unterschenkelbruch) für die anstehende Saisonvorbereitung bereitstehen würde. Nach einer sehr gut verlaufenden Reha muss der Nationaltorhüter nun den ersten Rückschlag hinnehmen. Sowohl das Trainingslager am Tegernsee als auch die Asien-Reise droht der 37-Jährige nun zu verpassen – ein Szenario, dass die Planungen der Bayern auf der Torhüterposition mächtig durcheinanderwirbeln könnte. Da man jetzt schon vom Schlimmsten ausgehen muss, dass Neuer auch den Bundesliga-Saisonstart in Bremen am 18. August verpassen könnte, müssen die Verantwortlichen sich bereits jetzt Gedanken machen, inwiefern gehandelt werden muss. Hierzu gibt es mehrere Optionen.

Option 1: Der FC Bayern geht mit Yann Sommer als Nummer 1 in den Saisonstart

Ein Szenario wäre die Konstellation, die man bereits in der Rückrunde der abgelaufenen Saison hatte. Mit Sommer hatten sich die Bayern nach dem Neuer-Ausfall mit einem renommierten Keeper aus der Bundesliga verstärkt. Mit Blick auf die anstehende EM hat der Schweizer allerdings bereits kommuniziert, sich einen neuen Verein suchen zu wollen, wo er sich auch als Stammkeeper beweisen kann. Ein Abgang in der aktuellen Transferperiode scheint daher wahrscheinlich. Ein möglicher Einsatz als Stammkeeper zu Beginn der Saison dürfte den 34-Jährigen nur bedingt umstimmen. Zuletzt wurde über einen bevorstehenden Wechsel zu Inter Mailand berichtet, wo Sommer den aller Voraussicht nach zu Man Utd wechselnden Onana beerben soll. Die Frage ist nur, ob die Bayern den Schweizer, angesichts der neuen Konstellation um Neuer, ziehen lassen werden.

Option 2: Der FC Bayern lässt Sommer ziehen und verpflichtet einen jungen Nachfolger

Sollte Sommer auf einen Wechsel drängen und sich mit einem Klub einig werden, so wären die Bayern wohl gezwungen, doch noch auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Hier wäre dann ein Transfer eines talentierten und entwicklungsfähigen Torhüters, der langfristig Manuel Neuer als Nummer 1 ersetzen kann, die richtige Lösung. Zuletzt sollen die Bayern auf Valencia-Keeper Giorgi Mamardaschwili aufmerksam geworden sein. Der 22-jährige Georgier, der in der abgelaufenen Saison in der La Liga starke Leistungen zeigte, wäre zumindest für den Saisonstart dann die erste Lösung im Tor. Nach der Neuer-Rückkehr würde letzterer dann als Nummer 2 hinter dem Kapitän bereitstehen. An der Seite des Nationaltorhüters könnte der 22-Jährige dann weiter reifen und sich entwickeln. Ob der FC Bayern die kolportierten 25-30 Millionen Euro für eine neue Nummer 2 in die Hand nimmt, bleibt abzuwarten.

Option 3: Der FC Bayern setzt auf Sven Ulreich im Tor

Eine denkbare Option ist auch die Beorderung von Sven Ulreich ins Tor. Letzterer hat sich in den vergangenen Jahren bereits mehrfach als solider Neuer-Ersatz bewiesen. Dem 34-Jährigen ist auch zuzutrauen, den Saison-Start bis zur Rückkehr von Neuer auch zu meistern. Da sich die FCB-Verantwortlichen schon in der vergangenen Saison nicht für die Lösung entschieden haben, ist wohl auch dieses Mal nicht davon auszugehen, dass der 34-Jährige Neuer ersetzt.

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