Bereits am Freitag startet der FC Bayern in die diesjährige Spielzeit. Im DFB-Pokal geht es beim Fünftligisten Bremer SV nicht nur um einen Pflichtsieg, sondern auch den ersten Sieg unter Neutrainer Julian Nagelsmann. Nicht nur spielerisch, sondern vor allem auch personell gibt es noch einige Probleme.

Ein erfolgreicher Verein wie die Münchener hat immer das Problem, dass zu einem internationalen Turnier viele Spieler auch über den Sommer gefordert werden und ihren verdienten Urlaub dementsprechend erst später nehmen können. Währenddessen läuft allerdings bereits die Vorbereitung an und wenn da auch noch ein neuer Trainer an der Seitenlinie steht, ist guter Rat erstmal teuer. Mit vielen Jugendspielern und wenigen potentiellen Stammkräften musste Julian Nagelsmann seine ersten Spiele für den Rekordmeister angehen und so nicht ganz unerwartet drei Niederlagen und ein Unentschieden moderieren. Lediglich beim letzten Test gegen den SSC Neapel sah die Startelf mal wieder nach Abo-Meister aus, hier kam dann allerdings eine andere Problematik zum Tragen: die Bayern verfolgt das Verletzungspech. Gegen die Italiener musste Kingsley Coman frühzeitig vom Platz, dazu fallen Lucas Hernández, Alphonso Davies, Marc Roca und Corentin Tolisso bereits seit längerem und bis auf weiteres aus. Die EM-Dauerbrenner Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Thomas Müller beginnen dazu erst jetzt mit dem Training.

Mischung aus gesetzt und hoffnungsvoll

Gegen den Bremer SV sollte selbstverständlich auch der restliche Kader stark genug sein, um einen überzeugenden Sieg einzufahren. Auch hier bleibt das Verletzungsrisiko allerdings mindestens im Hintergrund ein Thema. Am 13.8. starten die Bayern in die neue Saison, bereits am 17. geht es im Supercup gegen Borussia Dortmund um den ersten (eher unbedeutenden) Titel. Gegen den Fünftligisten könnte daher eine Mischung aus Stammkräften und Ersatzleuten zum Einsatz kommen. Die Innenverteidigung mit Neuzugang Dayot Upamecano und Landsmann Tanguy Nianzou ist beinahe alternativlos, auf den Außenpositionen stehen Benjamin Pavard und Bouna Sarr rechts sowie Omar Richards und Josip Stanišić links bereit. Leon Goretzka könnte auf die Sechs rücken, um Kimmich noch ein wenig Erholung zu ermöglichen. Vorne gibt es dann eine große Auswahl: Musiala, Gnabry, Sané, Lewandowski, Choupo-Moting und theoretisch Müller werden von einer ganzen Reihe hochtalentierter Jugendspieler unterstützt. Einzig Joshua Zirkzee dürfte nicht mehr dabei sein. Der Mittelstürmer steht vor einer erneuten Leihe.

Die Bayern sind selbstverständlich der hohe Favorit. Die wirklich harten Aufgaben folgen nach dem Spiel am Freitag. Dieses wird man allerdings nutzen wollen, um wenigstens ein Erfolgserlebnis verbuchen zu können. So wie man den Rekordmeister kennt, lassen die jüngsten Niederlagen wenige Rückschlüsse auf den tatsächlichen Saisonverlauf zu.

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