Während die FCB-Verantwortlichen aktuell die Suche nach einem neuen Stürmer forcieren, wird beim Rekordmeister langsam aber sicher ein Umbruch in der Defensive ersichtlich. Auch wenn der Transfer von Min-jae Kim (Napoli) nur noch Formsache zu sein scheint, drohen mit Hernández und Pavard zwei Stammkräfte den Verein zu verlassen. Das LIGABlatt analysiert die mögliche FCB-Defensive der kommenden Saison. 

Innenverteidiger

Die aktuell wohl größte Baustelle in der FCB-Defensive ist zweifelsohne die Innenverteidigung. Hier ist eine Stammplatz-Garantie einzig für den wohl besten Bayern-Akteur der vergangenen Saison Matthijs de Ligt angedacht. Während ein Abgang von Lucas Hernández zu Paris SG nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, spricht auch einiges für einen Abgang von Benjamin Pavard. Als Ersatz haben sich die Bayern den Südkoreaner Min-jae Kim auserkoren, dessen Transfer vom italienischen Meister Napoli sich in den finalen Zügen befindet. Sollte Tuchel auf eine Viererkette setzen, wird das Duo in der Innenverteidigung de Ligt und Kim heißen. Als Backup stünde der in der abgelaufenen Saison immer wieder umstrittene Dayot Upamecano bereit. Ein Wechsel des Franzosen wurde, anders als bei Hernández und Pavard, zuletzt weniger diskutiert. Medial wird hingegen mit Pau Torres (Villarreal) ein weiterer Innenverteidiger als potentieller Kandidat gehandelt. Um den spanischen Nationalspieler sollen sich jedoch auch Klubs wie Aston Villa und Juventus Turin bemühen. Vor diesem Hintergrund ist weiterhin fraglich, ob sich der 26-Jährige mit einer Backup-Rolle beim FC Bayern begnügen würde. Sollten sowohl Hernández und Pavard den Klub verlassen, werden sich die Münchener mit großer Wahrscheinlichkeit nach einem weiteren Backup umsehen müssen. Denkbar wäre hier auch ein jüngerer Spieler, der entsprechendes Entwicklungspotential für die Zukunft mitbringt.

Linksverteidiger

Nach dem Leih-Ende von João Cancelo hat der Rekordmeister mit dem Transfer von Raphaël Guerreiro vom Konkurrenten Borussia Dortmund auf der linken Verteidigerposition ein Zeichen gesetzt. Für die kommende Saison werden die Bayern mit Davies und Guerreiro zwei technisch versierte linke Verteidiger in den eigenen Reihen haben. Wer letztlich in der kommenden Saison als Stammspieler gesetzt sein wird, ist noch offen. Sicher ist hingegen, dass Tuchel ein großer Fan des Neuzugangs Guerreiro ist. Beide haben in der Vergangenheit bereits beim BVB zusammengearbeitet. Vor diesem Hintergrund wäre ein Stammplatz des Portugiesen alles andere als eine Überraschung. Mögliche Verstärkungen auf dem Transfermarkt sind auf der linken Verteidigerposition zum aktuellen Zeitpunkt kein Thema. Im Notfall wäre auch ein Einsatz von Josip Stanišić, der auch schon die Position des linken Verteidigers bekleidet hat, denkbar.

Rechtsverteidiger

Aktuell noch verhältnismäßig überbesetzt ist der FC Bayern auf der Position des Rechtsverteidigers. Mit dem feststehenden Abgang von Cancelo sowie einem möglichen Wechsel von Pavard, wird es jedoch auch beim Rekordmeister personell schnell knapp. Als Stammverteidiger stünde demnach nur noch das Duo um Mazraoui und Stanišić zur Verfügung. In der Pole Position auf einen Stammplatz dürfte hier der Marokkaner sein. In der abgelaufenen Saison setzte Tuchel auf den 25-Jährigen. Als Verstärkung war zuletzt Kyle Walker vom CL-Sieger Manchester City im Gespräch. Gut möglich, dass sich die Bayern mit einem weiteren erfahrenen Rechtsverteidiger noch verstärken. Als Ersatz stünde zwar noch Bouna Sarr bereit, der allerdings auch unter Tuchel in den Planungen keinerlei Rolle spielt. Ein Abgang des Senegalesen ist bei entsprechenden Angeboten so gut wie sicher.

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