Wie hatte Lionel Messi während der Corona-Pause so schön gesagt? Er glaube, die Unterbrechung sei gut für seine Mannschaft, die nach der Krise stärker zurückkehren und sämtliche Titel abräumen werde. Damals wusste der Argentinier noch nicht, dass er und seine Mitspieler bald als Schatten ihrer selbst wahrgenommen werden würden. Wie können die Katalanen diese Saison noch retten?
Ein 2:2 gegen Atlético Madrid ist unter manchen Umständen gar nicht einmal so schlecht, doch in der aktuellen Phase des FC Barcelona war das gestrige Ergebnis überaus enttäuschend. Zweimal hatte man geführt, zweimal glich Atlético (beide Male durch einen Elfmeter) aus. Gewinnt morgen Abend Real Madrid gegen Getafe, und davon ist auszugehen, beträgt Barças Rückstand auf die Tabellenspitze schon vier Punkte. Und das, obwohl sie mit einem Vorsprung von zwei Punkten in die lange Pause gegangen waren. Die Mannschaft scheint lustlos, das Verhältnis zu Trainer und Co-Trainer zerrüttet, ein Aufbäumen ist nicht zu erkennen. Wie soll es international erst weitergehen?
Böses Erwachsen in der Champions League?
Im Hinspiel des Achtelfinals kam Barcelona zu einem 1:1 beim SSC Neapel. Kein allzu schlechtes Ergebnis, doch in Anbetracht der aktuellen Form scheint es durchaus möglich zu sein, dass die Italiener im Camp Nou in die nächste Runde einziehen. Zu alt, zu satt, der Trainer zu umstritten, es stimmt nicht mehr bei der einst besten Mannschaft der Welt. Die Bosse müssen langsam einsehen, dass der Generationswechsel überfällig ist. Nach wie vor konzentriert sich alles auf den nicht jünger werdenden Lionel Messi. Was, wenn der Superstar seine Schuhe einmal an den Nagel hängt? Ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Es rumort gewaltig in Barcelona, so viel steht fest. Ein Umbruch in der Corona-Krise, eine schwerere Aufgabe kann ein Vorstand kaum bekommen. Hätte man das Problem doch schon vor Jahren in die Hand genommen…
Foto: David Ramos/Getty Images