Nach den Abgängen von Stanišić, Pavard, Gravenberch und Sabitzer, konnte der FC Bayern am Deadline Day keinen einzigen Ersatz auf den beiden Problempositionen verpflichten. Trainer Thomas Tuchel muss nun bis zur Winterpause mit dem dünnen Kader auskommen. Das LIGABlatt analysiert, welche Spieler nun in den Fokus rücken werden und wie Tuchel dennoch eine schlagfertige Truppe auf den Platz bringen kann. 

"Das ist das Leben als Trainer. Du spielst mit denen, die du hast", erklärte Tuchel vor dem Augsburg-Spiel die aktuelle Situation beim Rekordmeister. Die Aussage sollte letztlich als Fingerzeig in Richtung des Managements verstanden werden, den Kader mit einer Holding Six noch zu verstärken. Stattdessen steht der FC Bayern nach den gescheiterten Deals mit Joao Palhinha, Armel Bella-Kotchap und Trevoh Chalobah mit leeren Händen da. Auf den Problemzonen im zentraldefensiven Mittelfeld und der rechten Verteidigerposition darf nun nicht mehr viel passieren. Dennoch gibt der Kader einige Optionen her, die Trainer Tuchel in seinen Überlegungen mit einfließen lassen sollte.

Problemzone: Zentraldefensives Mittelfeld

Auf der Doppel-Sechs kristallisiert sich nun immer mehr heraus, dass Tuchel auf die beiden Nationalspieler Kimmich und Goretzka in der Stammbesetzung setzen wird. Dahinter gibt es nach den Abgängen von Gravenberch (Liverpool) und Sabitzer (Dortmund) mit Neuzugang Laimer und nur noch eine weitere Option. Laut einem Bericht der "BILD", soll nun mit Nachwuchsspieler Aleksandar Pavlovic ein vierter Mittelfeldspieler die Lücke schließen. Sollte Not am Mann bestehen, hätte man mit Jamal Musiala einen weiteren Spieler, der die Position auf der Sechs bekleiden kann.

Problemzone: Defensive 

Ein weiteres akutes Problem wird Tuchel auf der Position des Rechtsverteidigers lösen müssen. Hier bleibt nach den Abgängen von Pavard (Inter Mailand) und Stanišić (Leihe zu Bayer Leverkusen) mit Mazraoui nur noch ein gestandener Rechtsverteidiger im Kader. Dahinter dürfte mit Laimer, der bereits beim Augsburg-Spiel einige Minuten auf der Position eingesetzt wurde, der erste Ersatz bereitstehen. In der Hinterhand hätte man mit dem Senegalesen Sarr einen weiteren Rechtsverteidiger, der zwar weiterhin einen schweren Stand hat, aber dennoch eingesetzt werden könnte. In der Innverteidigung bietet sich Tuchel eine Option aus dem Nachwuchsbereich. Dem Bericht von "BILD" zufolge, könnte Tarek Buchmann in den Kader nachrücken.

Fazit:

Der FC Bayern wird mindestens bis zur Winterpause mit einem dünn besetzten Kader in die Saison gehen. Der Tanz auf drei Hochzeiten wird die Improvisationskünste von Trainer Tuchel unter Beweis stellen. Auch wenn die Situation aktuell alarmierend erscheint, bieten sich dem FCB-Coach dennoch einige Optionen an. Das Transfer-Debakel am Deadline-Day dürfte im Gegenzug für den eigenen Campus eine Chance darstellen. Klar ist aber dennoch, dass hinsichtlich Verletzungen nicht viel passieren darf. Vor allem auf den Problemzonen hat man mit Goretzka und Mazraoui zwei verletzungsanfällige Spieler im Kader. Bei entsprechenden Ausfällen drohen dem FC Bayern akute personelle Probleme. Auch vor diesem Hintergrund wird man gezwungen sein, den Kader im Winter nachzurüsten.

Foto: Christof Koepsel/Getty Images