Ein Spitzenteam war Tottenham Hotspur schon in der Ära vor Mauricio Pocchettino irgendwie schon. Zwar spielte der Klub im dem Norden Londons fast durchgängig international, zumeist in der Europa League, doch im Grunde flogen die Spurs unter dem Radar, wenn es um die internationale Anerkennung englischer Spitzenmannschaften geht. Dass sich dies nicht erst seit dem gestrigen Champions-League-Sieg gegen Borussia Dortmund mittlerweile geändert hat ist auch ein Verdienst Pocchettinos. LIGABlatt zeigt auf, warum Tottenham mittlerweile zu Europas heißesten Aktien im Fußballgeschäft zählt.
Das Prunkstück der Mannschaft aus dem Stadtteil Haringey war in der vergangenen Saison in erster Linie die stabile Defensive, die mit lediglich 26 Gegentreffern die wenigsten der gesamten Liga kassierte. Allen voran die beiden belgischen Innenverteidiger Toby Alderweireld und Jan Vertonghen sorgen dafür, dass das Zentrum der "Lilywhites" zumeist dicht ist. Die Außenverteidigung, bestehend aus dem gegen Dortmund fehlenden Danny Rose und Neuzugang Serge Aurier ist sowohl defensiv, als auch im Aufbauspiel nach vorne ein weiteres Gütesiegel der Spurs.
Die Offensive ist Trumpf
Was Tottenham aber speziell gegen Dortmund auszeichnete, war die gnadenlos effektive Offensive. Sturmführer Harry Kane, der bei transfermarkt.de mit einem Marktwert von 60 Millionen Euro taxiert wird, gilt als einer der weltweit besten seines Fachs. Um ihn herum wirbeln Ausnahmekünstler wie der Südkoreaner Heung-Min Son und der Däne Christian Eriksen. Gerade die Variabilität im Offensivspiel macht die Spurs dabei zu einem vielköpfigen Monster – das BVB-Spiel dient hierbei als Paradebeispiel. In der ersten Halbzeit agierte die Pocchettino-Elf abwartend und defensiv gut sortiert, um den Dortmundern dann durch blitzgefährliche Konter den Schneid abzukaufen. Nach dem Seitenwechsel presste Tottenham dann höher und übernahm zeitweise die Spielkontrolle, was dazu führte, dass tief in der Dortmunder Hälfte teils lukrative Ballgewinne verbucht wurden.
Ein Ende ist nicht in Sicht
Die Spurs sind gefestigt, eingespielt und wissen im vierten Jahr unter Pocchettino mehr denn je die Trainer-Ideen umzusetzen. In der ausgeglichenen Premier League wäre es längst keine Überraschung mehr, wenn Tottenham demnächst auch ganz oben in der Tabelle anklopft. Und international? Hier haben die Spurs den ersten größeren Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht und mit ihren Stärken die international erfahrenen Dortmunder das Fürchten gelehrt.