Endlich, in einer Woche geht die Bundesliga weiter. Um diese Meldung beneideten uns sämtliche Top-Ligen Europas. Auch die Premier League, in der alles nach einem gelungenen Konzept zum Wiederbeginn aussah, würde nur zu gerne mit Deutschland tauschen. Während hier nämlich an einem Strang gezogen wird, protestieren die ersten Klubs auf der Insel gegen die Vorschläge des Verbandes und bringen die Liga ins Wanken.

Die englische Regierung gab dem Verband klare Anweisung: Ein schlüssiges Konzept muss her, nur dann kann der Neustart gelingen. Die FA machte sich an die Arbeit und legte fest: Die verbleibenden Spiele können nicht in allen 20 Stadien ausgetragen werden. Zehn Spielstätten wurden ausgewählt, die außerhalb der großen Ballungszentren beheimatet sind. 14 der 20 Vereine müssen diesem Konzept zustimmen. Bislang sah alles danach aus, als würden genau 14 Klubs auch ihre Erlaubnis geben. Nun aber wackelt diese Quote bedenklich. Die Gegner, wie sollte es auch anders sein, kämpfen allesamt gegen den Abstieg und sehen sich im Nachteil.

Heimvorteil trotz leerer Tribünen

"Mindestens sechs Vereine – ich vermute sogar mehr – werden sich über die klaren Nachteile und die verheerenden Auswirkungen dieser verzerrten Miniliga mit neun Spielen Sorgen machen.", hört man aus Watford, wo man das angedachte Konzept der FA als unfair und falsch ablehnt. Neben Watford haben sich auch Brighton and Hove Albion und Aston Villa öffentlich gegen die Pläne der Liga ausgesprochen. Kommen auch die anderen drei Gegner hinzu, gerät die FA unter Druck. Dann nämlich würde ein siebter Klub das gesamte Fass zum Überlaufen bringen, wenn auch er seine Zustimmung zurückzieht. In England ist klar: Die Vereine müssen sich zusammenraufen, sonst ist die Saison wohl nicht mehr zu retten. Bleibt zu hoffen, dass es bei sechs Gegenstimmen bleibt, die den Titel des FC Liverpool gefährden.

Foto: Paul Ellis/Getty Images