Schalke 04 gilt als einer der deutschen Vereine, die durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Spielausfälle besonders hart getroffen werden. Der türkische Jungnationalspieler Ozan Kabak soll im schlimmsten Fall einer der Spieler werden, die frisches Geld in die Kassen spülen.
Grundsätzlich will Schalke den 20-Jährigen gerne halten. Nach seinem Wechsel aus Stuttgart stand der Innenverteidiger in 19 Liga- und zwei Pokalspielen auf dem Feld, bevor er sich eine schwere Wirbelverletzung zuzog. Schalkes Trainer David Wagner hält große Stücke auf seine Nummer 4 und sieht in ihm einen festen Bestandteil seines Defensivverbundes. Nun berichtet allerdings unter anderem die Bild-Zeitung, dass Kabak unter bestimmten Umständen nicht unverkäuflich wäre. Sollte der Revierverein zum einen weiterhin auf die TV-Gelder verzichten müssen und zusätzlich das internationale Geschäft verpassen, käme man in eine extreme finanzielle Schieflage. Die Schalker selbst sprechen von einer existenzbedrohenden Situation. Würde dann ein Club seinen Hut in den Ring werfen, müssten sich die Gelsenkirchener wahrscheinlich gesprächsbereit zeigen. Voraussetzung: ein Verein bietet mindestens 45 Millionen Euro für den jungen Mann aus Ankara.
Rasante Karriere bis zu seiner Verletzung
Kabak selbst hatte immer klargestellt, dass er zwar irgendwann bei einem absoluten Topverein auflaufen möchte, gleichzeitig aktuell Schalke als die richtige Adresse für seine Entwicklung ansieht. Diese lief bisher auf der Überholspur: nachdem Fatih Terim das Eigengewächs aus dem Nachwuchs ins A-Team Galatasarays hochgezogen hatte, benötigte Kabak nur 13 Spiele in der Süper Lig, um gleich eine ganze Reihe europäischer Clubs auf sich aufmerksam zu machen. Den Zuschlag erhielt schließlich der VfB Stuttgart, mit dem Kabak trotz überzeugender Leistungen in die zweite Liga abstieg. Schalke schlug zu und setzte sich mit seinem Angebot dem Vernehmen nach unter anderem gegen den FC Bayern und AC Mailand durch. Sollte Schalke seinen Shootingstar in der kommenden Transferperiode ins Schaufenster stellen müssen, dürften diese Vereine erneut anklopfen. Italienische Medien bringen außerdem den SSC Neapel als möglichen Abnehmer ins Spiel. Kabak wird somit nach seiner Verletzung in der nächsten Saison ziemlich sicher international spielen und sich so weiter für die Nationalmannschaft empfehlen.
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