Die Türkei greift erst morgen wieder in die Nations League ein und will gegen Serbien unbedingt gewinnen. Schon heute war die deutsche Nationalmannschaft an der Reihe. Das Ergebnis: Natürlich ein Unentschieden. Wie wertet man nun das 3:3, als Teilerfolg oder als weiteren Rückschlag? Wirklich einig waren sich die Beteiligten nach dem Abpfiff nicht.

Der Weltmeister von 2014 ist, das weiß man nicht erst seit gestern, schon seit einiger Zeit nicht mehr in der absoluten Spitzenklasse vertreten. Das wurde auch Anfang September deutlich, als man mit zwei Unentschieden gegen Spanien (Ausgleich in letzter Sekunde) und die Schweiz in die Nations League gestartet war. Vor einer Woche gab es dann ein turbulentes 3:3 gegen die Türkei. All diese drei Partien hatten eines gemeinsam: Jeweils wurde ein oder sogar mehrere Vorsprünge verspielt. Vor einigen Tagen konnte Deutschland dann ein mühevolles 2:1 in der Ukraine feiern. Heute gegen die Schweiz sollte eigentlich der zweite Sieg her, doch geworden ist daraus nicht.

Die Moral stimmt

Mitte der ersten Halbzeit geriet die deutsche Mannschaft mit 0:2 ins Hintertreffen, konnte sich jedoch tatsächlich wieder aufraffen und auf 2:2 stellen. Die Freude währte nur kurz, denn die Abwehr agierte vogelwild und kassierte prompt das 2:3. Einem Traumtor von Serge Gnabry hatte man es zu verdanken, dass es am Ende noch zu einem 3:3 reichte. Das Ergebnis an sich war sicherlich kein Grund zur Freude. Doch immerhin wurde erkennbar: Der Kampfgeist ist zurück. Dass man inmitten einer Krise ein 0:2 aufholt, ist nicht selbstverständlich. Da Spanien parallel in der Ukraine verlor, liegen die Deutschen nun nur einen Punkt dahinter auf Platz zwei. Ein knapper, aber verdienter Sieg gegen die Ukraine, ein zweimaliger Rückstand gegen die Schweiz aufgeholt – langsam aber sicher scheint sich das DFB-Team wieder ein wenig zu fangen.

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