Der VfB-Stuttgart hat am gestrigen Abend das Relegations-Rückspiel gegen Zweitligist Union Berlin verloren und steigt somit in die Zweite Bundesliga ab. Ozan Kabak wird den Gang in die Zweitklassigkeit aber definitiv nicht mitgehen. Der türkische Shooting-Star ist jetzt dank einer greifenden Ausstiegsklausel billig zu haben.

"Du kommst aus dem Gefängnis frei" lautet der Spruch auf einer Ereigniskarte des bekannten Gesellschaftsspiel Monopoly. Nicht ganz so drastisch, aber nicht minder entscheidend gestaltet sich die aktuelle Lage bei Ozan Kabak. Der 19-jährige Innenverteidiger wechselte erst im vergangenen Winter für die Rekordsumme von 11,5 Millionen Euro von Galatasaray zum VfB Stuttgart, um in der Bundesliga "den nächsten Schritt zu machen." Nach dem gestrigen torlosen Unentschieden an der Alten Försterei bei Union Berlin ist die mittelfristige Zukunft des VfB’s aber nicht die Bundesliga, sondern eine Klasse tiefer.

Deutlich billiger als Weltmeister-Kollege Pavard

Von möglichen 19 Partien inklusive der Relegation bestritt Ozan 17, erzielte zudem drei Tore. Auch gestern, als er nach einem Zusammenprall mit Verteidiger-Kollege Holger Badstuber blutüberströmt am Boden lag, zählte Ozan zu den Besten bei den Schwaben. Im aktuellen Kader der Stuttgarter wird ohnehin nur ihm das Prädikat Internationale Klasse zu gesprochen – mit Ausnahme von Weltmeister Benjamin Pavard, und der wechselt bekanntlich in der kommenden Saison für 35 Millionen zum FC Bayern. Durch den Abstieg dürfte der VfB für seinen zweiten Top-Verteidiger nun wesentlich weniger einstreichen: Dank einer Klausel in seinem Vertrag kann Ozan den Klub im Abstiegsfall für festgeschriebene 15 Millionen Euro verlassen. Atlético Madrid meldete bereits vor Monaten ernsthaftes Interesse an. Bei diesem vergleichsweise Spottpreis dürften aber in den kommenden Tagen noch weitere Klubs in das Werben um Ozan einsteigen.

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