Im Top-Spiel des 21. Spieltags ließ sich der FC Bayern mit einer deutlichen 0:3-Niederlage vom Tabellenführer Leverkusen düpieren. Mit nunmehr fünf Punkten Rückstand droht der Rekordmeister den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren. Wollen die Bayern noch eine Restchance auf die Meisterschaft wahren, muss sich einiges im Team ändern. Das LIGABlatt ordnet die aktuelle Situation beim Rekordmeister ein.
Der FC Bayern braucht wieder eine feste Achse im Team
Im gestrigen Top-Spiel überraschte Trainer Tuchel mit einigen Änderungen in der Startelf nicht nur das gegnerische Team, sondern auch die meisten FCB-Anhänger. Neu in der Tuchel-Ära sind derartige Umstellungen nicht. Zwar musste der 50-Jährige seine Startelf, auch aufgrund von vielen Verletzungen, immer wieder umstellen. Da sich das Lazarett allmählich zu lichten scheint, wird es in den verbleibenden 13 Liga-Spielen nun darum gehen, wieder eine eingespielte Mannschaft zu formen. Vor diesem Hintergrund sollte Tuchel im restlichen Saisonverlauf von größeren Rotationen abkommen. Vor allem eine Achse von Führungsspielern, die Verantwortung auf dem Platz übernimmt, wird dringend benötigt.
Keine taktischen Experimente mehr
Auch in taktischer Hinsicht hat sich Tuchel am gestrigen Abend mit der Systemänderung auf ein 3-4-3 im wahrsten Wortsinn verzockt. Auch wenn sich die Niederlage nicht nur auf die Umstellung zurückführen lässt, sollte der Rekordmeister an seinem gewohnten 4-2-3-1 festhalten. In der entscheidenden Phase der Saison, die neben der Bundesliga auch noch die K.-o.-Phase in der Champions League beinhaltet, wären weitere taktische Experimente mit hohem Risiko verbunden. Die ohnehin schon vorhandene Unsicherheit auf dem Platz wird von derartigen Umstellungen nur verschärft.
Die Mannschaft muss zurück zu den Grundtugenden
Abgesehen von taktischen und personellen Veränderungen, ließen die Bayern-Stars am gestrigen Abend jegliche Grundtugenden im Spiel vermissen. Bereits mehrfach in dieser Saison, unter anderem bei der 0:1-Heimniederlage gegen Werder Bremen, fehlte der Mannschaft der nötige Biss im Spiel. Sowohl die Bereitschaft, sich in jeden Zweikampf zu werfen, als auch der Kampfgeist ließen zu wünschen übrig. Nicht verwunderlich sind die Rufe in den vergangenen Wochen, dass die Mannschaft in die Pflicht genommen werden muss. Wollen die Bayern eine halbwegs vernünftige Rest-Saison spielen, wird es, neben der zweifelsohne vorhandenen Qualität im Kader, auch auf die Grundtugenden im Fußball ankommen. Eine Reaktion der Spieler ist in dieser Hinsicht mehr als nötig.
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