Mit einem Pro-Palästina-Post sorgte zuletzt FCB-Star Noussair Mazraoui medial für großes Aufsehen. Der Verein reagierte umgehend mit einer Stellungnahme, und kündigte dabei ein Gespräch mit dem Marokkaner an. Da Mainz 05 nach einem ähnlichen Vorfall mit dem Ausschluss von Anwar El Ghazi aus dem Spielbetrieb als erster Bundesligist drastische Konsequenzen zog, dürfte der mediale Druck nun auch beim FC Bayern steigen.

Der Konflikt im Nahen Osten zwischen Israel und Palästina ist abermals entfacht. Auch im Fußball gab es seither Reaktionen, sowohl von den Klubs als auch den Spielern selbst. Medial sorgten unter anderem auch einige Spieler für Aufschrei, die mit Pro-Palästina-Posts in den Sozialen Medien sich gegen die offiziellen Stellungnahmen der Vereine stellten. So auch der Mainzer Bundesliga-Spieler Anwar El Ghazi, der im Zuge eines Anti-Israel-Posts vom Klub bis auf Weiteres vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt wurde. Somit ist Mainz 05 der erste Bundesligist, der mit einer derart drastischen Maßnahme reagiert. "Mainz 05 respektiert, dass es unterschiedliche Perspektiven auf den seit Jahrzehnten währenden komplexen Nahost-Konflikt gibt. Der Verein distanziert sich jedoch von den Inhalten des Posts, da dieser nicht mit den Werten unseres Vereins einhergeht", heißt es in der Stellungnahme des Klubs.

Wie reagiert der FC Bayern in der Causa Mazraoui?

Einen ähnlichen Fall gab es auch beim deutschen Rekordmeister FC Bayern, der auf einen Instagram-Post des marokkanischen Nationalspielers Noussair Mazraoui – der Verteidiger zeigte ein Video, in dem er den Palästinensern im Kampf mit Israel den Sieg wünschte – reagierte. "Der FC Bayern hat mit Noussair Mazraoui nach seinen Instagram-Posts am Sonntag umgehend Kontakt aufgenommen. Der Spieler befindet sich derzeit mit der Nationalmannschaft von Marokko in Afrika. Nach seiner Rückkehr ist ein ausführliches persönliches Gespräch mit der Klubführung in München vorgesehen", lautete die Stellungnahme vonseiten der Bayern. Der Klub selbst bekräftigte bereits umgehend und klar den Standpunkt, nach dem Terroranschlag auf der Seite von Israel zu stehen.

Welche Maßnahme der FC Bayern ergreifen wird, wird sich nach der Rückkehr des Spielers sowie dem Gespräch zeigen. Sportlich stünde man indes vor einer kniffligen Situation, denn angesichts der dünnen Besetzung in der Defensive, wäre der Ausschluss des Marokkaners aus dem Spielbetrieb – wie im Fall von El Ghazi bei Mainz 05 – eine enorme Schwächung. Vor allem im Zuge der bereits erfolgten ersten drastischen Maßnahme eines Bundesligisten, dürfte der mediale Druck auch beim Rekordmeister steigen, beim Marokkaner ähnlich zu handeln. Eine andere Konsequenz als im Fall von El Ghazi würde zumindest viele Fragen aufwerfen und die FCB-Verantwortlichen in Erklärungsnot bringen.

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