Ganz egal wer oder wie groß ein Name ist – jeder darf und sollte kritisiert werden. Denn eine vernünftige Gesellschaft kommt mit konstruktiver Kritik stets voran. Klar, die Würde des Menschen ist unantastbar, jedoch gilt es, sie zu schützen und kollektiv zu achten. Das gilt nach dem Skandalauftritt besonders für das Bayern-Trio! Ein Kommentar.
Ganz schön gewagt, wenn ausgerechnet Steuersünder Uli Hoeneß und seine Kollegen am Tisch schön austeilen und nicht eine Sekunde daran denken, dass sie allesamt im Glashaus sitzen. Vor Wochen nahmen Journalisten und Herr Hoeness Mesut Özil auseinander (!) – wo bitte war denn zu diesem Zeitpunkt die Sensibilität der Bayern-Bosse? Hätte Özil das Bayern-Trikot tragen müssen, um nicht "zerfleischt" zu werden? Dementsprechend kläglich war der PK-Auftritt. Phasenweise war es aber auch amüsant – beispielsweise wenn Salihamidžić durch Rummenigge ganz bewusst "abgewürgt" wurde, damit er die PK nicht heftiger gegen die Wand fährt.
Irgendjemand muss Bayern München endlich mal die wahre Welt erklären. Die Champions League ist zuletzt 2013 gewonnen worden, seither war es keine all zu große Kunst, die Bundesliga zu dominieren. Weil Leverkusen, Schalke, Bremen und Wolfsburg seit Jahren weder Fisch noch Fleisch sind, und Hoffenheim sowie Leipzig der Unterhaltung dienen, kann der Ligatitel für "Mia san mia!" gar nicht so toll sein. Und wenn mal Dortmund gut drauf ist, dann ist Bayern doch mal Sechster. Dann darf man den Ligaprimus auch mal schärfer kritisieren dürfen.
Die unbelehrbaren "Altherren" sind bei den Bayern übrigens ganz wo anders zu suchen. So langsam sollte man in München überlegen, wer nach Rummenigge und Hoeneß den Klub weniger egozentrisch voranbringt. Es ist höchste Zeit, in den Spiegel zu schauen. Denn Hochmut kommt vor dem Fall.