49 (!) Tore in 15 Spielen – auch in dieser Buli-Hinrunde bleibt der Angriff des Rekordmeisters national das Maß aller Dinge. Zum Traum-Duo avancierten dabei Kane und Sané, die im Zusammenspiel hervorragend funktionierten. Zu überzeugen wusste auch Routinier Müller, der beim Rekordmeister nun eine andere Rolle einnimmt. Sorgen hingegen bereitet Gnabry, der weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Das LIGABlatt mit Teil drei der FCB-Hinrundenzeugnisse.
Thomas Müller:
Auch wenn der Routinier beim Rekordmeister eine andere Rolle einnimmt als zu seinen besten Zeiten, bleibt das Bayern-Urgestein ein wichtiger Baustein in der Münchener Offensive. Der 34-Jährige weist in der Liga nur noch eine Startelf-Quote von 40 Prozent auf, dennoch kam der Edelreservist wettbewerbsübergreifend zu 19 Einsätzen, in denen er zwei Tore und sieben Vorlagen beisteuern konnte. Auf dem Platz zeigte er immer wieder, wie wichtig er als Leader ist. Seine Vertragsverlängerung bis 2025 bestätigt auch, dass die Verantwortlichen weiterhin auf ihn setzen. (Note: 2,5)
Serge Gnabry:
In der abgelaufenen Hinrunde war der Nationalspieler die wohl größte Enttäuschung. Glänzte der 28-Jährige in der vergangenen Saison mit seiner Abschlussstärke und Torgefährlichkeit, so ist auf dem Platz davon mittlerweile fast nichts mehr zu sehen. Erschwerend hinzu kamen auch immer wieder Verletzungen. Dass die Verantwortlichen mit Bryan Zaragoza (Granada) bereits jetzt einen Flügelspieler für die kommende Saison verpflichtet haben, ist nicht unbedingt ein Vertrauensbeweis für Gnabry. Aufgrund einer Muskelverletzung wird der 28-Jährige wohl bis Februar fehlen. Sollte er danach nicht schnell wieder in die Spur finden, droht ihm weiterhin nur ein Platz auf der Bank. (Note: 5)
Leroy Sané:
Nach einer ordentlichen Vorsaison war man gespannt, ob der 27-Jährige seine Leistungen bestätigen würde. Mit wettbewerbsübergreifend neun Toren und neun Vorlagen blickt er auf die wohl beste Halbserie im Bayern-Dress zurück. Auch das Zusammenspiel mit Neuzugang Kane klappte in vielen Spielen hervorragend. Auf den starken Saisonstart folgten allerdings Formschwankungen, die vor allem in den letzten Spielen vor der Winterpause zum Tragen kamen. Vor diesem Hintergrund darf nur gehofft werden, dass er im neuen Jahr wieder zur Bestform auftrumpft. (Note: 1,5)
Kingsley Coman:
Ein Muskelfaserriss wird den Franzosen bis Mitte Januar wohl außer Gefecht setzen. Der 27-Jährige blickt auf eine solide Hinrunde zurück. Mit drei Toren und drei Assists in der Liga ist allerdings noch Luft nach oben. Auch wenn er vor dem Tor weniger Scorerpunkte zu verzeichnen hatte, bleibt der Flügelspieler, vor allem durch seine Qualitäten im Eins-gegen-Eins und im Dribbling, ein wichtiger Spieler in der Offensive. (Note: 3)
Eric Maxim Choupo-Moting:
In der vergangenen Saison war der Kameruner in den meisten Spielen, sofern er nicht verletzt fehlte, als Stürmer gesetzt. Nach der Verpflichtung von Kane ist der 34-Jährige wenig überraschend wieder zu seiner Rolle als Backup-Stürmer zurückgekehrt. Dennoch kam er immer wieder zum Einsatz, und fungierte dabei als Kombinationsspieler in der Offensive. Mit Tel hat er nun einen weiteren Konkurrenten auf seiner Position, was seine Situation erschwert. Aktuell ist ungewiss, ob der im Sommer auslaufende Vertrag ein weiteres Mal verlängert wird. (Note: 3,5)
Mathys Tel:
Als Joker hatte der Youngster einen überragenden Saisonstart. Dabei glänzte er nicht nur in der Bundesliga, sondern auch auf der europäischen Bühne in der Champions League. In den Wochen vor der Winterpause fiel der 18-Jährige allerdings leistungstechnisch etwas ab, weshalb er von Tuchel eher selten Einsatzzeiten bekam. Seine unbestrittenen Qualitäten und sein Entwicklungspotenzial machen den Franzosen dennoch zu einem großen Versprechen für die Zukunft. (Note: 3)
Harry Kane:
Der FC Bayern hat wieder einen echten Neuner! Gleich in seiner Debüt-Saison für den Rekordmeister befindet sich der Rekord-Neuzugang auf Rekordjagd in der Bundesliga. Mit 21 Toren und fünf Vorlagen in der Bundesliga ist der 30-Jährige in seiner eigenen Liga unterwegs. Neben seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, glänzt der Engländer immer wieder als Spielmacher und Teamplayer. Vor allem wegen seiner Variabilität ist er von den Gegnern nur schwer zu greifen. Die zunächst mit Skepsis gesehene Verpflichtung des 30-Jährigen ist zweifelsohne eingeschlagen, was auch die Bestnote in der Bayern-Offensive rechtfertigt. (Note: 1)
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