Real Madrid, FC Barcelona, Manchester United, Manchester City, Chelsea, Bayern und PSG: Nahezu alle (ehemaligen) Schwergewichte des europäischen Vereinsfußballs werden oder wurden mit Erling Haaland in Verbindung gebracht. Nun scheint es so, als würden die "Skyblues" das Rennen machen und damit den Startschuss für einen hektischen Transfersommer abgeben.

Offiziell ist noch nichts, aber es scheint darauf hinauszulaufen, dass sich Erling Haalands Zeit beim BVB ihrem Ende zuneigt. Der Norweger kommt auf unfassbare Werte für die Schwarz-Gelben und steht aktuell bei 101 Torbeteiligungen in 81 Spielen. Auf der anderen Seite steht sein aktueller Verein längst nicht so gut da und beim Mittelstürmer dürfte sich auch die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass mehr als Rang zwei in der Liga kaum realistisch ist. Zu häufig geben Haaland und sein junger Kollege Jude Bellingham die Alleinunterhalter und zu oft ging das auch in dieser Saison schief.

Ein Wechsel ist daher schon seit längerer Zeit folgerichtig und alleine durch die bekannten Gesetzmäßigkeiten des Fußballs nahezu sicher. Lediglich das Ziel ist immer noch nicht bekannt, nun gibt es mit Manchester City allerdings einen klaren Favoriten. Der Wechsel wäre in mehrfacher Hinsicht logisch: City hat das nötige Geld, spielt um Titel mit und benötigt einen Mittelstürmer. Pep Guardiola hat aktuell keinen echten Experten für diese Position zur Verfügung und stellt häufig den Mittelfeldspieler Phil Foden ins Zentrum. Hinzukommt, dass Erling Haalands Vater Alf-Inge ebenfalls drei Jahre lang das himmelblaue Trikot trug. Derlei Sentimentalitäten spielen im modernen Fußball zwar eine Nebenrolle, ein Nachteil sind sie für die Engländer aber sicher nicht.

Haaland nur der erste Dominostein

Egal wohin es Haaland zieht, sein Wechsel würde eine ganze Reihe von Veränderungen nach sich ziehen und dafür sorgen, dass zahlreiche gestern noch Corona-gebeutelte und demütige Spitzenklubs ihre Scheckhefte zücken. Zuerst müsste natürlich Haalands aktueller Verein Ersatz finden. Zwar wird man die 75 Millionen Euro aus der Ausstiegsklausel nicht alleine in einen Stürmer stecken (zumal der BVB auch zahlreiche andere Baustellen hat), mit Karim Adeyemi gibt es aber einen vielversprechenden Kandidaten, der zum Verein passen würde.

Für mehr Aufsehen werden allerdings die anderen (neu-)reichen Vereine sorgen. Mit Kylian Mbappé steht schließlich ein noch größerer Star vor einer ungewissen Zukunft und könnte sogar ablösefrei wechseln. Mit Real Madrid gibt es für diese Verpflichtung ausgerechent einen Favoriten, der den aktuell treffsichersten Stürmer bereits in den eigenen Reihen hat: Karim Benzema schießt seinen Verein von Sieg zu Sieg, gilt aber auch als Mbappés Freund, so dass einer gemeinsamen Zukunft aus dieser Sicht nichts im Wege steht. Dann bräuchten allerdings die steinreichen Pariser einen Ersatz, zumal die sportlichen Ziele bereits in dieser Saison verpasst wurden und die eigentlichen Topstars Messi und Neymar bei den Fans in Ungnade gefallen sind. Citys ewiger Rivale United spielt eine Saison zum Vergessen und benötigt eine Option neben oder statt Ronaldo und selbst Barcelona und Chelsea, deren finanzielle Lage aktuell mindestens kompliziert ist, wollen unbedingt mithalten. Liverpool und der FC Bayern sind hingegen im Moment in Sachen Stürmer außen vor, sollten Mo Salah oder Robert Lewandowski allerdings neue Herausforderungen suchen, würde sich das schnell wieder ändern.

Es steht also ein hektischer Transfersommer bevor. Wenn schon die Ablösesummen nicht rekordverdächtig werden, so dürfte es beim Handgeld neue Höchststände geben, die die Fans kopfschüttelnd zurücklassen. Erling Haalands Wechsel zu Manchester City wäre dann nur der Startschuss für eine sündhaft teure Kettenreaktion.

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