Allerspätestens nach Karl-Heinz Rummenigges mindestens unglücklichen Aussagen im letzten Jahr lässt den FC Bayern das Thema Corona nicht mehr los. Mittlerweile steht es durch Joshua Kimmich quasi wieder durchgehend auf der Tagesordnung. Da Julian Nagelsmann diese Thematik moderieren muss, rückt der Fokus vom heutigen Spiel gegen Augsburg ab.

Wenn der Erste beim Sechzehnten zu Gast ist und der Erste dazu auch noch FC Bayern München heißt, muss man die sportliche Brisanz mit der Lupe suchen. Kaum einer dürfte beim innerbayrischen Duell auf die "Fuggerstädter" setzen, die bisher nur neun Punkte sammeln konnten und dabei ein Torverhältnis von 9:20 aufweisen. Das Team von Markus Weinzierl wird gerade gegen den Rekordmeister versuchen, so lange wie möglich die Null zu halten, um eine Klatsche zu vermeiden. Gleich mehrere (potentielle) Stammspieler sind verletzt oder zumindest fraglich und insgesamt ist die Stimmung in Augsburg auch gerade nach dem jüngsten 0:1 in Wolfsburg eher grau.

Sportliche Langeweile befeuert die Impfdiskussionen

Bei den Bayern gibt es hingegen sportlich aktuell gar keinen Grund zu Meckern. Man steht, wie gewöhnlich, auf Rang eins, hat bequeme vier Punkte Vorsprung auf den BVB und besiegte zuletzt den Überraschungsdritten aus Freiburg. Dann kam die Länderspielpause und während die Verantwortlichen anderer Teams zur Abwechslung mal durchatmen konnten, ging es in München mal wieder heiß her. Niklas Süle wurde positiv getestet und Choupo-Moting, Gnabry, Kimmich sowie Musiala zusätzlich in Quarantäne beordert. Diese haben sie zwar mittlerweile abgesessen, da der deutsche Mittelfeldspieler aber eventuell Kontakt zu einer weiteren positiv-getesteten Person hatte, blieb fraglich, ob er in Augsburg antreten darf. Auch die Unterbringung im Hotel war für die ungeimpften Spieler lange fraglich – zumindest diese Thematik wurde nun allerdings zur Zufriedenheit der Münchener geklärt. Da nun mit dem geimpften Josip Stanišić sowie zwei Betreuern die nächsten Mitarbeiter offenbar an Corona erkrankt sind, lässt das Thema die Bayern dennoch nicht los. Da ist es menschlich nachvollziehbar, dass Julian Nagelsmann mittlerweile die Augen verdreht, wenn es bei Pressekonferenzen wieder nur um Corona geht. Das ist aus seiner Sicht als Trainer zwar verständlich, da diese Thematik allerdings aktuell überall im Vordergrund steht und die sportliche Aufregung derart überschaubar ist, wird er wohl auch in Zukunft vor allem Fragen dazu beantworten müssen.

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