Die Fans des FC Bayern warten sehnsüchtig auf den Mittwoch, denn am späten Abend wollen sie erstmals seit 2013 wieder über den Einzug in ein Champions League-Finale jubeln. Dass der Gegner mit Olympique Lyon namentlich nicht allzu anspruchsvoll klingt, will im Bayernlager niemand hören. Trainer Hansi Flick tüftelt an einem effektiven Matchplan, der das Endspiel sichern soll.

Dieser Matchplan dürfte an der Aufstellung vom vergangenen Freitag eigentlich nicht viel verändern. Noch ist unklar, ob Benjamin Pavard schon wieder einsatzfähig ist. Sollte er noch nicht bei 100 Prozent sein, rückt Joshua Kimmich erneut nach hinten. Damit sind wir bei der vakanten Position: Dem defensiven/zentralen Mittelfeld. Dort sind Thiago und Leon Goretzka ansässig. Während Thiago gegen Barcelona eine solide Partie ablieferte, überzeugte Goretzka auf ganzer Linie. Er hat seinen Platz absolut sicher. Thiago auch? Flick könnte in die Trickkiste greifen und Corentin Tolisso aus dem Hut zaubern, denn was könnte motivierender sein als ein Duell gegen den Ex-Klub?

Tolisso mit neuem Selbstbewusstsein

2017 war Tolisso von Olympique Lyon zum FC Bayern gewechselt. Nach einer schweren Verletzung sah eigentlich alles nach einem Abschied in diesem Sommer aus, doch offenbar steht das, vor allem durch den fast sicheren Abgang von Thiago, nun nicht mehr zur Debatte. "Ich sehe meine Zukunft bei den Bayern. Ich habe mit dem Trainer gesprochen und weiß, dass er auf mich zählt." Gegen Chelsea im Achtelfinale durfte er ein Tor bejubeln, auch im Training überzeugte er zuletzt mehr und mehr. Wird das nun mit einem Einsatz gegen Lyon belohnt? Gegen den robusten, zweikampfstarken Gegner braucht es Spieler, die "dreckig" spielen und beherzt zu Werke gehen. Genau diese Eigenschaften werden Thiago oftmals abgesprochen. Tolisso aber besitzt sie zweifelsohne. Nach schweren Monaten wäre es ein Geschenk, das motivierender nicht sein könnte: Ein Halbfinale gegen alten Klub, das mit dem Einzug ins Endspiel endet.

Foto: Matthias Hangst/Getty Images