Vor gut einem Monat sickerte für die Fans des FC Bayern eine überraschende Nachricht durch: Präsident Uli Hoeneß wird nur noch wenige Monate im Amt sein! Bislang schwiegen sich die Münchner über diese Spekulationen aus. Nun äußerte sich Edmund Stoiber, ehemaliger Ministerpräsident Bayerns und Mitglied des FCB-Aufsichtsrates, zu den Gründen.

Die Mannschaft des FC Bayern reiste am heutigen Mittwoch zu Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, um die Auszeichnung als "Internationales Aushängeschild des Freistaates" aushändigen zu lassen. Mit dabei war auch Edmund Stoiber, der seit Jahrzehnten im Aufsichtsrat des FC Bayern sitzt und ein enges Verhältnis zu Uli Hoeneß pflegt. Dieser gab nun endlich Auskunft darüber, ob und warum Hoeneß sein Präsidentenamt tatsächlich bald niederlegen wird. Zusammenhängen soll das mit zwei Komponenten. Zum einen betrifft seine Entscheidung die Unstimmigkeiten auf der letzten Jahreshauptversammlung. Im November 2018 wurde er von den eigenen Fans harsch kritisiert ob seines Führungsstils. Doch auch diverse Meinungsverschiedenheiten mit Karl-Heinz Rummenigge hätten zum Abschiedsgedanken geführt.

Streit wegen Kovač

Der Vorstandsvorsitzende sieht Trainer Niko Kovač kritisch und hatte ihn nicht selten öffentlich angezählt. Hoeneß dagegen ist starker Befürworter des Kroaten und verteidigte seinen Coach. "Danach kamen die Zwistigkeiten mit Kalle dazu", verriet Stoiber. Rummenigges Umgang mit Niko Kovač missfiel Hoeneß. Doch nicht nur sportlich, auch privat hat die Bayernikone einen guten Grund, nicht weiterhin als Präsident antreten zu wollen. "Er will sich mehr um seine Enkel und seine Familie kümmern, aber er bleibt im Aufsichtsrat", so Stoiber weiter. Damit verriet er: Es wird zwar einen neuen Präsidenten geben, doch erhalten bleibt Hoeneß dem FC Bayern trotzdem noch eine Weile. Es wird nur noch wenige Monate dauern, ehe Hoeneß das Präsidentenamt an Herbert Hainer abgibt.

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