Sein letztes persönliches Ziel hat Robert Lewandowski am Samstag erreicht und zog mit Gerd Müller gleich. Nun geht es gegen Augsburg nur noch darum, den alleinigen Rekord zu holen. Was danach passiert, scheint aktuell offener denn je zu sein.

Die durchaus renommierte französische Sportzeitung "L’Équipe" berichtete jedenfalls, dass unter anderem PSG seine Fühler nach dem Polen ausgestreckt hat. Sollte Kylian Mbappé seine Zelte in Frankreich abbrechen, bräuchte man Ersatz aus dem obersten Regal, um Fans, Verantwortliche und nicht zuletzt Superstar Neymar zufrieden zu stellen. Da erscheint es beinahe folgerichtig, dass der Name Lewandowski fällt. Der 32-Jährige ist aktuell der beste Mittelstürmer und amtierender Weltfussballer. Gleichzeitig ist er noch bis 2023 an den FC Bayern gebunden und Karl-Heinz Rummenigge ließ bereits verlauten, dass man nicht bereit sei, Lewandowski abzugeben. Alles klar also? Nicht ganz. Zwar hatte der Rekordtorjäger bis zuletzt immer wieder bekräftigt, sich beim Rekordmeister wohl zu fühlen, nun könnte allerdings ein Umdenken stattfinden.

Neue Herausforderung?

Zum einen ist die Frage, welche Ziele der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft bei den Bayern noch erreichen kann. Mehr als das Tripple ist eben nicht möglich und den persönlichen Torrekord hat er ebenfalls in der Tasche. Sollte Lewandowski eine neue Herausforderung suchen, wäre sie in München wohl eher nicht zu finden. Lange Zeit schien dazu in Stein gemeißelt, dass die französische Liga schlechter ist als die hiesige. Gerade in dieser Saison gibt es in der Ligue 1 aber wenigstens ein spannendes Meisterschaftsrennen. Das mag die Ausnahme sein, in Deutschland ist der letzte spannende Titelkampf allerdings lange her. Leicht ketzerisch könnte man somit argumentieren, dass aus sportlicher Sicht der FC Bayern zumindest national keine Herausforderung mehr ist. Für den Vollblut-Sportler Lewandowski könnte ein Tapetenwechsel inklusve neuer Ziele also nochmal Sinn machen.

Was plant Nagelsmann?

Und die Bayern? Die sitzen natürlich am längeren Hebel. Ob sie im Fall eines Falles aber wirklich ihrem Starspieler die Freigabe verwehren würden, steht auf einem anderen Blatt. Zwar wäre er quasi unmöglich eins zu eins zu ersetzen, ob man einem solch verdienten Spieler allerdings Steine in den Weg legen würde, erscheint ebenso unwahrscheinlich. Dazu bleibt die Frage, wie Julian Nagelsmann plant. Bei Leipzig setzte der Trainer am liebsten auf schnelle und agile Stürmer, was sich nach Timo Werners Abgang in dieser Saison zeitweise als Problem erwies. Zwar wird er in München seinen Ansatz anpassen müssen und würde sicherlich nicht auf Lewandowski verzichten, trotzdem wird es spannend sein zu sehen, wie die Bayern nächste Saison auflaufen. Aktuell scheint der Pole seinen Vertrag erfüllen zu wollen, sollten allerdings PSG oder ein anderes Schwergewicht ernst machen, könnte es zu einem Umdenken kommen.

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