In München startete der deutsche Meister gestern in die Vorbereitung zur neuen Saison. Während die Nationalspieler noch einige Tage Sonderurlaub genießen, nahm Jérôme Boateng am ersten Mannschaftstraining teil. Der 30-Jährige soll allerdings keine Zukunft bei den Bayern haben und ein Verkauf scheint immer wahrscheinlicher zu werden.
Eine Aussage vom Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge sorgte am gestrigen Montag für Aufsehen. In der Abwehr sei man, so Rummenigge, mit Niklas Süle, Lucas Hernández, Benjamin Pavard, Joshua Kimmich und David Alaba bestens aufgestellt. Der Name Boateng kam in der Aufzählung nicht einmal mehr vor. "Der Trainer plant primär mit Niklas, Lucas und Benjamin", so Rummenigge weiter. Für Weltmeister Boateng scheint das Kapitel FC Bayern somit langsam aber sicher zu Ende zu gehen. Bereits nach dem Abschluss der Saison 2018/19 legte Bayerns Präsident Uli Hoeneß seinem Verteidiger nahe, nach einem neuen Klub Ausschau zu halten. Mats Hummels verließ die Münchner in Richtung Dortmund. Mit Jérôme Boateng hat der deutsche Rekordmeister nur noch einen Innenverteidiger, der über reichlich internationale Erfahrung verfügt. Diese genügt aber wohl nicht, um sich wieder in die erste Elf spielen zu können.
15 Millionen Euro Ablöse
Boateng möchte sich nicht mit einem Platz auf der Ersatzbank zufriedengeben. Sollten Angebote für den Champions-League-Sieger von 2013 eintreffen, wären die Bayern wohl bei etwa 15 Millionen Euro Ablöse gesprächsbereit. Konkrete Offerten allerdings soll es noch nicht gegeben haben. Boatengs Berater Christian Nerlinger bekräftigte vor wenigen Wochen außerdem, dass ein Vereinswechsel kein Muss sei. Finden die Münchner überhaupt einen Abnehmer für Boateng? Sein Vertrag beim FCB läuft noch bis Sommer 2021. Macht er in der Vorbereitung auf sich aufmerksam und ist ein Verein bereit, die geforderte Ablösesumme zu zahlen, darf sich der 30-Jährige vielleicht schon bald an anderer Stelle beweisen.
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