Auf dem Papier ist die Paarung FC Bayern gegen Bayer Leverkusen ein echtes Spitzenspiel. Die graue Realität heißt Fünfter gegen Fünfzehnter und dazu kommen vor allem viele Spieler des Rekordmeisters auch noch aus einer enttäuschenden Länderspielpause.

Nicht nur die Deutschen Nationalspieler blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Franzosen Upamecano und Pavard mussten ebenso eine herbe Niederlage hinnehmen wie Marcel Sabitzer mit Österreich. Matthijs de Ligt konnte mit den Niederlanden zwar jubeln, musste die beiden Siege gegen Polen und Belgien allerdings von der Bank aus miterleben. Nun geht es also im Ligaalltag weiter und hier warten die Bayern seit vier Spielen auf einen Sieg. Der bisherige Tiefpunkt war die Niederlage gegen Augsburg, weshalb ein Sieg gegen Leverkusen nun absolute Pflicht ist, gerade auch, damit man vor dem Duell gegen den BVB ein wenig dringend benötigtes Selbstvertrauen tanken kann. Den Münchenern wurde schon oft Schwächephase angedichtet und gerade wenn sich der Gegner dann Hoffnungen machte, schlugen sie eiskalt zurück. Ob das dieses Mal auch gelingt, wird maßgeblich von Julian Nagelsmann abhängen. Der Trainer ist längst nicht mehr unumstritten und hat es nun mit einer ungesunden Gemengelage zu tun. Die letzten Ergebnisse sind auch auf die schwache Form einiger Stammspieler zurückzuführen, Nagelsmanns taktische Versuche gehen nicht auf und dazu schlägt nun auch noch die ernüchternde Länderspielphase zu Buche.

Mischung aus Erfahrung und Unbekümmertheit

Die Frage ist nun, wie der Trainer reagiert. Setzt er voll und ganz auf die erfahrenen Akteure, die schon viele Rückschläge erlebt und verarbeitet haben? Gibt er der Jugend den Vorzug, gerade da sich Spieler wie Musiala und Tel zuletzt sehr engagiert und unbekümmert präsentierten? Oder wählt er eine Mischung aus diesen beiden Ansätzen?

Am wahrscheinlichsten scheint die letzte Option zu sein. An Musiala führt eigentlich (ähnlich wie in der Nationalelf) kein Weg vorbei, gleichzeitig wird der Coach erfahrene Starspieler wie Kimmich, Mané, Gnabry oder Müller natürlich nicht abschreiben. Klar ist aber, dass die nächsten Auftritte deutlich besser werden müssen. Ansonsten drohen stürmische Zeiten an der Säbener Straße.

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images