Aus sportlicher Sicht geht es am Samstag beim letzten Heimspiel gegen den FC Augsburg für die Bayern um nichts mehr. Lediglich Robert Lewandowskis alleiniger Torrekord könnte gegen die bereits geretteten "Fuggerstädter" noch von Interesse sein. Im Blickpunkt stehen daher die letzten Auftritte einiger verdienter Spieler.
Mit Javi Martínez (seit 2012 im Verein), Jérôme Boateng (seit 2011) und David Alaba (mit einer Unterbrechung seit 2010) nehmen gleich drei Akteure ihren Hut und ziehen weiter. Während man Alaba gerne gehalten hätte, wurden die auslaufenden Verträge der beiden anderen von Vereinsseite nicht verlängert. Man strebt in München einen kleinen Umbruch an, der zumindest in der Defensive allerdings nicht ohne sein wird. Boateng und Alaba waren in dieser Spielzeit gesetzt, jetzt muss der Verein eine völlig neue Innenverteidigung finden. Nach aktuellem Stand dürfte die französisch geprägt sein. Mit Neuzugang Dayot Upamecano, Lucas Hernández und Nachwuchshoffnung Tanguy Nianzou Kouassi werden in der nächsten Spielzeit gleich drei französische (U-)Nationalspieler für die Verteidigung bereit stehen. Wohin es die Abgänger zieht, ist hingegen noch nicht sicher. Alaba soll sich mit Real Madrid einig sein, bei Martínez gibt es nach wie vor Gerüchte um seinen Heimatclub Athletic Bilbao und Boateng wird lose mit Juventus, Monaco, Chelsea und Tottenham in Verbindung gebracht. Trainer Hansi Flick dürfte den drei Spielern jedenfalls auch (fast) ohne Fans zu einem guten Abschied verhelfen.
Auch das Trainerteam geht
Doch auch abseits des Platzes gibt es ein großes Stühlerücken. Flick macht Platz für Julian Nagelsmann und wird sich mit dem Meistertitel aus München verabschieden. Er gilt als designierter Löw-Nachfolger in der Nationalmannschaft. Mittlerweile ist auch klar, dass Flicks Co-Trainer Miroslav Klose und Hermann Gerland den Verein verlassen. Gerade im Falle Gerlands sorgt das für Sprengkraft, war der gebürtige Bochumer doch seit 25 Jahren in München und galt unter verschiedenen Trainern als unverzichtbar. Die Fans bedauern den Abgang des Publikumslieblings jedenfalls sehr. Umso trauriger ist es da, dass den Scheidenden kein standesgemäßer Abschied bereitet werden kann. Lediglich 250 Zuschauer werden am Samstag im Stadion sein, um den Übergang in eine neue Zeit beim Rekordmeister einzuleiten.
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