Mit Leon Goretzka bindet der FC Bayern den nächsten Leistungsträger langfristig bis 2026. Neben Kimmich stellt diese Vertragsverlängerung den nächsten wichtigen Meilenstein in den langfristigen Planungen des Rekordmeisters. Um eine "neue" Ära zu prägen, werden allerdings noch weitere Spieler folgen müssen.
Auch die Vertragsverhandlungen mit Nationalspieler Leon Goretzka zogen sich über einen längeren Zeitraum. Anfängliche lose Gerüchte, dass der Nationalspieler mit einem Engagement im Ausland liebäugelt, erübrigten sich allerdings früh. Die Vertragsverhandlungen liefen daher, anders als bei David Alaba oder aktuell bei Kingsley Coman, schnell in die richtige Richtung. An dem Fakt, dass Kimmichs bester Freund sowie Nebenmann in der Münchner Mittelfeld-Schaltzentrale Goretzka folgen und einen langfristigen Vertrag unterzeichnen wird, zweifelte an der Säbener Straße keiner. Gestern vermeldeten auch die Bayern-Verantwortlichen Vollzug und die damit einhergehende offizielle Vertragsunterzeichnung des Ex-Schalkers. Nicht nur der Spieler selbst, der mit den Bayern weiter Geschichte schreiben und eine Ära prägen möchte, setzte ein klares Zeichen, sondern auch der Verein selbst stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Nach dem Abgang von Alaba fing man öffentlich bereits an daran zu zweifeln, ob der Serienmeister international auf dem Transfermarkt noch konkurrenzfähig wäre. Die Vertragsverlängerungen der Leistungsträger Kimmich und Goretzka dürften diese Debatten nun letztlich vom Tisch räumen, weshalb man auch für die Zukunft bestens gerüstet ist.
Fragezeichen bei vielen Leistungsträgern
Der Kader der Bayern liest sich auch in dieser Saison mehr als hochkarätig. Neben langjährigen Leistungsträgern wurde die Mannschaft um weitere junge, entwicklungsfähige Spieler ergänzt. Mit der Vertragsverlängerung von Goretzka sind die Kaderplanungen mittelfristiger Natur allerdings noch lange nicht beendet. So wartet auf die Bayern-Verantwortlichen rund um Sportvorstand Hasan Salihamidžić noch eine Menge Arbeit, zumal die vertraglichen Konstellationen gleich mehrerer Spieler, darunter gesetzten Leistungsträgern, Handlungsbedarf erfordern. Als zeitkritisch erweisen sich die Personalien Süle und Tolisso, deren Verträge im kommenden Sommer auslaufen werden. Der wiedererstarkte Süle könnte unter Nagelsmann dem Verein noch erhalten bleiben, sofern man sich hierbei einig wird. Bei Tolisso stehen indes die Zeichen auf Abschied, bei einem entsprechenden Angebot womöglich schon im Winter. Kritisch hingegen wird das Jahr 2023, denn mit Coman, Gnabry, Müller, Neuer und Lewandowski werden die Verträge gleich mehrerer Leistungsträger auslaufen. Diesbezüglich laufen schon Verhandlungen mit Coman, die allerdings ins Stocken geraten sind. Bei allen weiteren Personalien wird man sich wohl zeitnah zusammensetzen. Langfristig gebunden sind hingegen die Franzosen Pavard und Hernández (bis 2024), Sané, Davies und Kimmich (bis 2025) sowie Musiala und Goretzka (bis 2026). Die ersten Schritte der "neuen" Ära bei den Bayern sind mit der Vertragsverlängerung von Identifikationsfiguren wie Kimmich und Goretzka bestens gelungen. Nun gilt es für Sportvorstand Salihamidžić nachzulegen, um eine Mannschaft mit langfristiger Perspektive zu formen, die sowohl national als auch international weiter auf höchstem Niveau agiert.
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