Es war ein schlimmer Nachmittag für den FCB und seine Fans. Mit 1:5 verlor man bei Eintracht Frankfurt und schlittert nun immer tiefer in die Krise. Die Mannschaft scheint völlig von der Rolle. Der Schuldige: Niko Kovač. Zumindest, wenn es darum geht, wer dafür den Kopf hinhalten muss.
Es kam alles zusammen in Frankfurt: Bayern beginnt stark, dann fliegt Boateng nach einer Notbremse vom Platz. Im Anschluss daran drückt die Eintracht. Als der Rekordmeister kurz vor dem Ausgleich steht, leistet man sich erneut eine defensive Unachtsamkeit und das Spiel war entschieden. Diese kurze Zusammenfassung der Partie zeigt eigentlich schon: Der Trainer alleine ist nicht verantwortlich für solch einen tragischen Nachmittag. Trotzdem wird Kovač am Ende derjenige sein, der für all die schlechten Spiele bezahlen muss. Für viele Fans wäre eine Trennung auch unvermeidlich. Für genug andere aber ist klar: Versagt hat nicht er. Versagt haben die Bosse, die ihm einen zu schwachen Kader gegeben haben.
Null Alternativen in der Defensive
Deutlich zu erkennen ist: Die Spieler gehen keineswegs an ihr Maximum. Bestes Beispiel hierfür: Thiago. Der Spanier, bekannt als brillanter Fußballer, spielt fahrig und ohne jeglicher Konzentration. Daneben agiert Corentin Tolisso unterirdisch. Leon Goretzka spielt solide, jedoch nicht mehr. Auf vielen Positionen spielt Personal, das nur noch namentlich glänzt. Die Neuzugänge fallen allenfalls sporadisch positiv auf. Kommenden Spieltag muss Kovač auf Süle, Hernández und Boateng verzichten. Eventuell fällt auch Martínez aus. Wer soll in der Defensive gegen den BVB auflaufen? Die Zusammenstellung des Kaders wurde vollkommen unbedacht gewählt. Und die hat nicht Kovač gemacht, sondern Hoeneß, Rummenigge und Salihamidzic. Am Ende wird es vermutlich trotzdem der Trainer sein, der für die falschen Entscheidungen seiner Chefs die Konsequenzen zu tragen hat.
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