Nun hat auch der FC Bayern sein erstes Bundesliga-Geisterspiel absolviert – und das mit Erfolg. Die Münchner reisten an die Alte Försterei nach Berlin. Nach der langen Pause kam die Partie nur schwer in Schwung, doch dann setzte sich die Qualität des deutschen Rekordmeisters durch. Am Ende stand ein 2:0 zu Buche. Wer überzeugte besonders?
Manuel Neuer:
Corona hin, Corona her, der Kapitän erlebte ein typisches Spiel. Bis auf eine starke Parade in der Schlussphase hatte er kaum etwas zu tun und hielt sich weit vor seinem Tor auf. (Note 3)
Benjamin Pavard:
Dem Franzosen hat die lange Pause keinesfalls geschadet. Hinten hatte er alles im Griff, vorne schaltete er sich immer wieder gefährlich in die Angriffe ein. Der Lohn: Sein Treffer nach einer Ecke zum 2:0. (Note 2)
Jérome Boateng:
Zugegeben, die Unioner Angriffsbemühungen stellten ihn nicht vor die ganz großen Herausforderungen, dennoch wackelte er einige Male. Ein grober Fehler unterlief ihm nicht, etwas Stabilität fehlt aber noch. (Note 3,5)
David Alaba:
Der improvisierte Abwehrchef agierte gewohnt souverän, räumte im Zentrum ab und spielte tolle Bälle in die Spitze. Er strahlte Übersicht aus und war stets Herr der Lage. (Note 2,5)
Alphonso Davies:
Seine Stärken lagen heute in der Offensive, wo er einige Male zu seinen gefürchteten Sprints ansetzte. Defensiv ließ er sich einmal überspielen, anschließend wurde er sicherer. (Note 3)
Joshua Kimmich:
Über ihn lief sehr viel, er zeigte sich aggressiv und gab Kommandos. Die letzte Präzision fehlte stellenweise, was nach der langen Unterbrechung wenig verwundert. Seine Ecke zum 2:0 kam punktgenau. (Note 3)
Tiago:Aufmerksam im Zweikampf, die Ideen, wie man bestmöglich in die Spitze spielen kann, waren noch nicht ganz ausgereift. Ihm merkte man wie Kimmich an, dass noch eine Prise Wettbewerb fehlt. (Note 3)
Leon Goretzka:
Etwas überraschend durfte er für Kingsley Coman ran, dieses Vertrauen zahlte er zurück. Souverän, robust und torgefährlich, außerdem holte er den Elfmeter zum 1:0 heraus. (Note 2)
Serge Gnabry:
Die berühmten letzten Prozentpunkte fehlten bei ihm, dennoch zeigte er sich sehr aktiv und beteiligte sich an einigen guten Chancen. Steigerungspotenzial vorhanden. (Note 3)
Thomas Müller:
Er musste auf der ungeliebten Außenposition ran, dort wusste er zu überzeugen. Er wirbelte auf rechts und hatte immer seine Füße im Spiel, wenn es gefährlich wurde, ein typischer Müller eben. (Note 2)
Robert Lewandowski:
Nach der langen Pause inklusive seiner vorangegangenen Verletzung spielte er, als sei er nie weggewesen. Zwar verließ ihn stellenweise das Glück, doch Zweikampfstärke, Ballannahme und Nervenstärke beim Elfmeter besitzt er wie eh und je. (Note 2,5)
Kingsley Coman, Ivan Perišić und Mickaël Cuisance: Keine Bewertung
Foto: Hannibal Hanschke/Getty Images