Während Robert Lewandowksi vorne nach Lust und Laune knipst, sorgt die Abwehr des Rekordmeisters immer wieder für graue Haare bei Hansi Flick. Bereits jetzt ist klar, dass es zur neuen Spielzeit eine ganz andere Viererkette geben wird. Wer allerdings genau in Zukunft für die Bayern verteidigt, ist zur Stunde noch unklar.
Bereits jetzt musste Manuel Neuer in der Liga 34 Mal hinter sich greifen. Zum Vergleich: In der letzten Saison setzte es insgesamt nur 32 Gegentore. Am Nationalkeeper liegt es allerdings nicht. Neuer befindet sich bereits seit langer Zeit wieder im Weltklassemodus und bewahrte die Münchener schon häufig vor Schlimmeren. Auch den vorhandenen Abwehrspielern kann man nicht die alleinige Schuld geben. Zwar präsentiert sich die Viererkette nicht immer sattelfest, wird durch Verletzungen und Erkrankungen allerdings auch immer mal wieder durcheinander gewürfelt. Die ersten Weichen für die neue Saison wurden bereits gestellt. David Alaba gab nach langem Hin und Her seinen Abgang im Sommer bekannt. Im Gegenzug kommt mit Dayot Upamecano einer der besten Innenverteidiger der Bundesliga. Der 22-jährige Franzose verfügt trotz seines Alters bereits über viel Erfahrung und soll in München langfristig eine der beiden Planstellen in der Innenverteidigung besetzten. Gesucht wird nun sein Nebenmann und hier zeichnet sich eine Tendenz ab, wer es wohl nicht werden dürfte. Jérôme Boateng, in dieser Saison gesetzt, wird wohl kein neues Angebot erhalten und den Verein im Sommer verlassen. Gleiches gilt für Javi Martínez. Auch um Niklas Süle, der aktuell als Rechtsverteidiger aushelfen muss, gibt es immer wieder Gerüchte um einen Abschied. Blieben also noch Upamcanos Landsleute Lucas Hernández und Tanguy Nianzou Kouassi.
French Connection oder ein zweiter teurer Neuzugang?
Hernández wäre als Linksfuß die logische Wahl, hat aber auch unter Flick einen schweren Stand. Dass er allerdings in Zukunft für das Zentrum eingeplant ist, legen Gerüchte um eine Verpflichtung von Omar Richards nahe. Der englische Linksverteidiger soll angeblich zeitnah beim Rekordmeister unterschreiben und dann Alphonso Davies herausfordern, während Hernández fest in die Innenverteidigung wechseln könnte. Nianzou gilt wiederum als eines der größten Talente im Abwehrzentrum, kommt aufgrund von Verletzungen allerdings erst auf 21 Pflichtspielminuten für die Bayern. Er kann somit nicht als feste Größe eingeplant werden. Sollte also auch Süle den Verein verlassen, bräuchten die Bayern mindestens einen neuen Mann mit Stammplatzpotential. Ein solcher wäre Kalidou Koulibaly. Der Senegalese steht seit 2014 beim SSC Neapel unter Vertrag und weckt bereits seit Jahren das Interesse der Topvereine Europas. Sein hohes Preisschild in Verbindung mit der Unnachgiebigkeit der Verantwortlichen in Neapel hat einen Wechsel bisher allerdings immer verhindert. Im kommenden Sommer soll es aber endgültig soweit sein, wobei eine Ablösesumme jenseits der 40 Millionen Euro in Zeiten von Corona selbst für den FC Bayern schwer zu stemmen wäre.
Back-up für Pavard gesucht
Und dann wäre da ja nicht die aktuelle Problemposition rechts hinten. Benjamin Pavard fällt aktuell erkrankt aus und blieb in der bisherigen Saison hinter den Erwartungen zurück. Auch sein Landsmann Bouna Sarr enttäuschte und ist nicht die erhoffte Verstärkung, weshalb Süle aushelfen muss. Für die Zukunft hoffen die Bayern wieder auf den französischen Weltmeister, dürften allerdings zusätzlich einen entwicklungsfähigen Herausforderer verpflichten. In diesem Zusammenhang fällt immer wieder der Name Max Aarons. Der 21-Jährige vom englischen Zweitligisten Norwich City würde zwar allen Anforderungen entsprechen, ist aber auch dementsprechend teuer.
Weichen für die Zukunft
Die Verantwortlichen arbeiten aktuell mit Hochdruck am Kader für die nächste Saison. Die Urgesteine Alaba, Boateng und Martínez haben das Gesicht des Rekordmeisters in den letzten Jahren geprägt und lassen sich nicht einfach ersetzen. Nun geht es um nichts weniger, als eine neue Epoche zu beginnen und dafür die richtigen Spieler zu verpflichten. Für die Fans bleibt spannend, wer in der nächsten Saison vor Manuel Neuer und neben Upamecano und Davies agieren wird.
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