In einem Interview mit der französischen "L’Equipe" äußerte sich Bayerns Dauer-Reservist Bouna Sarr über seine aktuelle Situation beim Rekordmeister. Einen Abgang im Winter schloss der Senegalese indirekt aus. Vielmehr setzt der 29-Jährige auf den kommenden Afrika-Cup, um sich für weitere Einsätze im Bayern-Dress zu empfehlen.

Groß war die Skepsis, als der aktuelle Sportvorstand Hasan Salihamidzić vor einem Jahr kurz vor Transferschluss den Namen Bouna Sarr an der Säbener Straße verkündete. Dass die Skepsis zum damaligen Zeitpunkt durchaus begründet war, zeigen unter anderem die vergangenen Monate. Der senegalische Rechtsverteidiger wurde zum damaligen Zeitpunkt von Olympique Marseille als Backup für Benjamin Pavard verpflichtet. Aus der Backup-Rolle wurde allerdings nichts, denn der 29-Jährige kommt nicht mal als Ergänzungsspieler auf Einsatzminuten. In der bisherigen Saison bringt es Sarr auf mickrige 216 (!) Spielminuten, was weder den Vorstellungen der Bayern-Verantwortlichen entspricht noch seine Ablösesumme in Höhe von acht Millionen Euro rechtfertigt. Sowohl unter Flick als auch jetzt unter Nagelsmann ist man sich insgeheim wohl schon einig, dass man langfristig mit dem Senegalesen nicht plant. Als problematisch erweisen sich jedoch der langfristige Vertrag bis 2024 sowie die wohl fehlenden Angebote für den 29-Jährigen.

Afrika-Cup als letzte Chance?

An eine Kehrtwende, wie im aktuellen Fall mit Roca, glauben zwar die wenigsten. Ein Fünkchen Resthoffnung könnte es hier allerdings dennoch geben. Mit seinem Heimatland Senegal wird er im anstehenden Afrika-Cup (9. Januar bis zum 6. Februar 2022 in Kamerun) auflaufen – eine Chance, sich wieder auf den Radar der Bayern zu spielen. In einem Interview mit der französischen "L’Equipe" griff auch Sarr die Chance auf, die das Turnier bieten würde. "Der kommende Afrika-Cup wird mir ermöglichen, für Senegal zu spielen. Ich werde das Turnier nutzen, um zu zeigen, was ich kann", so der 29-Jährige. Zudem schloss der Senegalese einen Abgang im Winter indirekt aus, da er seine Situation erst im kommenden Juni neu bewerten werde. Inwiefern sich die Bayern-Fans doch noch Hoffnung auf eine Wende in der Causa Sarr machen können, bleibt mehr als fraglich. Der Tatsache geschuldet, dass Nagelsmann bisher weitestgehend auf Süle und Stanišić als Backup für Pavard auf der rechten Verteidigerposition setzt, muss nun wohl eine enorme Leistungssteigerung von Sarr kommen, um den Trainer umzustimmen. Der Afrika-Cup wäre hierzu eine gute Möglichkeit sich zu beweisen. Eine Kehrtwende scheint allerdings dennoch schwer vorstellbar zu sein.

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